Ein Hund (Foto: pixabay.com)
Haustiere und Corona

Hund, Katze und Corona: Es gibt jetzt eine Meldepflicht für Haustiere, die positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Wie wahrscheinlich es überhaupt ist, dass euer Haustier sich damit infiziert, checken wir mit Arnold Ludes von der Tierärzte Kammer des Saarlandes.

Wie wahrscheinlich ist es, dass mein Hasutier Corona hat? 

Wie äußert sich das Coronavirus bei Tieren?

Es gibt weltweit nur ganz vereinzelte Meldungen über positiv getestet Tiere. Soweit ich informiert bin, gibt es nur die Meldung von einem erkrankten Tiger in den USA. Der hat Atemwegssymptome entwickelt, also einen trockenen Husten. Bei den Tieren, die bisher sonst positiv getestet wurden, waren gar keine Symptome festzustellen. Wenn es aber zu Symptomen kommt, ist zu erwarten, dass es sich wie bei dem Tiger und auch beim Menschen um Infektionen der Atemwege handelt. Husten und eventuell Atemstörungen können auftreten.

Wann muss das ein Tierarzt eingeschaltet werden? Gibt es da eine Regelung oder bestimmte Symptome?

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Katze oder der Hund zuerst Symptome zeigt, ist sehr gering. Wenn es überhaupt zu Krankheitserscheinungen kommt, ist eher zu erwarten, dass das nur dann passiert, wenn das Tier in einem engen Kontakt mit einem infizierten Menschen lebt. Katzen sind außerdem anfälliger als Hunde, wie man inzwischen weiß.

Eine Katze schläft auf einer Couch (Foto: pixabay.com/KatinkavomWolfenmond)
Katzen sind anfälliger als Hunde

Wie läuft so ein Coronatest bei einem Tier dann ab?

Wenn der Besitzer oder die Besitzerin selbst positiv getestet sind, muss er oder sie jemand anderen beauftragen, der für sie das Tier zum Tierarzt bringt. Und dort wird es dann unter entsprechenden Schutzmaßnahmen ins Untersuchungszimmer gebracht. Und wird dann, genau wie Menschen auch, mit einem Speichelabstrich aus der Mundhöhle getestet. Dieser Abstrich geht ins Labor und da könnte das Virus nachgewiesen werden. Den Test kann jeder Tierarzt machen

Ist es möglich, dass ein Mensch sich durch sein Haustier ansteckt?

Es gibt auf der Welt nichts, was es nichts gibt. Aber die Wahrscheinlichkeit geht gegen null. Wir wissen, dass die Virusmengen schon nicht unerheblich sein müssen, um einen Menschen so zu infizieren, dass er tatsächlich krank wird. Dafür reicht das Material, das in einer Katze entsteht, nicht aus. Bei einem Tiger, der größer ist und wo das Virus mehr Gewebe findet um sich zu vermehren, ist das Risiko vielleicht höher. Aber Tiger sind ja im Saarland eher weniger an der Tagesordnung.  


Beschäftigung für den Hund

Tipps dazu, wie ihr euren Hund in der aktuellen Zeit gut beschäftigen könnt, gibt Tiertrainerin Corinna.

Ihre Empfehlung ist, euren besten Freund mit Apportierspielen, dem Lernen von Tricks oder der Auslastung der Nase beschäftigt zu halten. Nasenauslastung bedeutet, die Nase des Hundes zu beschäftigen.

Ein Hund (Foto: pixabay.com)
Hundenasen wollen beschäftigt werden

„Das macht die Hunde sehr schnell müde. Und das ist gerade in der aktuellen Zeit von Vorteil!“

Dafür könnt ihr Leckerchen verstecken oder einen Schnüffelteppich benutzen.

Falls ihr keinen habt, hat Corinna auch einen Tipp:

„Ihr braucht einen Pappkarton, knüllt ein bisschen Zeitungspapier zusammen und werft das in den Karton. Und dazwischen werft ihr dann Leckerlies.“

Ihr könnt eure Hunde auch darauf trainieren, einen bestimmten Geruch zu erkennen. Zum Beispiel Kaffee oder Tee. Da gibt es viele Möglichkeiten.

Es kommt aber auch immer auf den Hund und Herrchen oder Frauchen an, was am besten klappt.

Was, wenn wir wieder normal zur Arbeit gehen…

…und der Hund plötzlich wieder den ganzen Tag über alleine ist? Corinna sagt, dass wir uns keine Sorgen machen müssen. Wenn der Hund das vorher schon kannte und keinen Stress beim alleine sein hat, wird er auch nach Coronazeiten nicht jaulend an der Tür sitzen, sobald wir ohne ihn das Haus verlassen.

Gassi gehen: Die Nachbarschaftshilfe hilft

Jan von der Nachbarschaftshilfe "Lieferhelden" in Schwalbach erklärt, wie es dort abläuft, wenn jemand Hilfe beim Gassi gehen braucht. Auch dabei geht es darum, möglichst wenig Kontakt zueinander zu haben:

"Der Helfer vereinbart per Telefon einen Termin mit dem Hilfesuchenden. Vor Ort gibt es dann zwei Möglichkeiten: Entweder ist der Hund schon an der Haustür oder am Treppengeländer angeleint und kann mitgenommen werden. Oder Hilfesuchende lässt den Hund an einer langen Leine (mindestens 2 Meter) auf den Helfer zukommen und der greift sich dann den Hund am Halsband. Der Helfer trägt auf jeden Fall Handschuhe. Beim Zurückbringen läuft der Hund meistens dem Besitzer entgegen, das ist einfach!"

Falls ihr Hilfe braucht, könnt ihr die "Lieferhelden Schwalbach" bei Facebook unter genau dem Namen anschreiben.

Mehr Infos zu Nachbarschaftshilfen:

Die Hände von zwei Personen, die sie sich gegenseitig reichen (Foto: skeeze/pixabay.com)
Nachbarschaftshilfen im Saarland
Gerade ältere Menschen können in Zeiten des Coronavirus Hilfe gebrauchen. Wie wir ihnen helfen können, zeigt ein Hashtag bei Twitter. Macht mit bei der #NachbarschaftsChallenge! Außerdem gibt's hier Infos zu diversen Aktionen, die ihr im Saarland begonnen habt, um Nachbarn zu helfen!


Über dieses Thema wurde auch in der UNSERDING-Morningshow mit Thurie und Jonas am 25. März 2020 berichtet.