Das Saarbrücker Riesenrad leuchtet wieder

Schon von Weitem sieht man es in der klirrenden Winterabendluft Saarbrückens leuchten: Das Jupiter-Riesenrad vor dem Staatstheater in Saarbrücken hat wieder seine Saison eröffnet. Es ist sozusagen ein Wahrzeichen der Winterzeit. Doch das Riesenrad ist viel mehr als nur ein Fahrgeschäft. Es ist ein Stück Kulturgeschichte.

Ein Fahrgeschäft mit Geschichte

Die Ursprünge des Riesenrads reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Damals handelte es sich noch um handbetriebene Konstruktionen, meist auf Jahrmärkten. Besonders bekannt ist ein Bericht aus dem Jahr 1620 über ein solches Rad in Bulgarien. Für die Menschen damals war es sicher eine meisterhafte Erfindung, die die Schwerkraft herausforderte.

Von Handbetrieb zu Ingenieurskunst

Das Riesenrad, wie wir es heute kennen, ist ein Produkt der industriellen Revolution. 1893 wurde das erste moderne Riesenrad von George Washington Gale Ferris in Chicago präsentiert: 80 Meter hoch, aus Stahl – eine Sensation. Daher wird es auch "Ferris Wheel" genannt.

Symbol für Fortschritt

Ferris selbst nannte sein Riesenrad die "amerikanische Antwort auf den Eiffelturm" – eine nicht gerade bescheidene Aussage. Doch damals war dieses Werk tatsächlich ein Triumph der Ingenieurskunst. Hunderttausende sollen zur Eröffnung geströmt sein. Seitdem ist das Riesenrad weit mehr als nur ein Symbol für Fortschritt. Es ist ein kleines Abenteuer.

Nostalgie und Romantik

Für manche eine Familientradition, für andere ein Hauch von Nostalgie und Romantik. Man denkt doch gerne an all die Liebesgeschichten, die hier oben in schwindelerregender Höhe ihren Anfang nahmen. Und trotzdem hat das Riesenrad auch eine symbolische Ebene: Es steht für den Kreislauf des Lebens – ein Auf und Ab, immer wieder.

Ein Thema in der Sendung "Der Morgen" am 22.11.2024 auf SR kultur.