Luxemburger Traditionen in der Fastenzeit

Luxemburger Traditionen in der Fastenzeit

Reporter: René Henkgen/Onlinefassung: Corinna Kern   29.03.2025 | 10:15 Uhr

An Aschermittwoch ist alles vorbei. So zumindest sehen das die Faasendboze im Saarland. Bei unseren Nachbarn in Luxemburg wird das nicht so ernst genommen. Dort wird an diesem Wochenende nochmal richtig Faasend gefeiert – und zwar an mehreren Orten.

Die saarländischen Faasendboze müssen noch einige Monate warten, bis sie in die nächste Session starten können. Ganz anders bei unseren Nachbarn aus Luxemburg. Sie feiern am letzten Wochenende im März einfach weiter.

Umzüge in Wasserbillig und Remich

Wer das erleben möchte, der sollte nach Remich fahren. Dort wird der „Cavalcade“ gefeiert. Höhepunkt ist der Umzug am 30. März in Remich. Dazu werden mehrere Tausend Besucher erwartet. Auch einige Gruppen aus dem Saarland und Rheinland-Pfalz sind dabei. Außerdem gibt es am 29. März einen Nachtumzug in Wasserbillig.

Dass die Umzüge und Feierlichkeiten in Remich und Wasserbillig nicht nur zur eigentlichen Faasendzeit sind, hat Tradition. Dort wird die Fasend immer in der Hälfte der Fastenzeit gefeiert. Deswegen wird sie auch „Halleffaaschten – Cavalcade“ genannt. Woher die Tradition kommt, dazu hat auch Olivier Rodriquez, Vorstand der Cavalcade in Remich, keine wirkliche Erklärung.

Brezelsonntag - ein Fest der Liebe

Zur Cavalcade gehört auch der Brezelsonntag, der immer am vierten Sonntag der Fastenzeit gefeiert wird. Eine Tradition, die es schon sehr lange in Luxemburg gibt.

Der Tag wird als Fest der Liebe in Luxemburg gefeiert. Denn am Brezelsonntag sollen die Männer ihrer Geliebten eine süße Brezel aus Blätterteig mit Zuckerglasur und Mandeln schenken. Erwidert sie die Gefühle, bekommt der Mann an Ostern auch ein Osterei geschenkt. Erwidert sie die Gefühle nicht, gibt es einen leeren Korb. Das Besondere: In Schaltjahren wird der Spieß umgedreht und die Frau schenkt ihrem Geliebten eine Brezel.


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