Große Oskar Holweck-Retrospektive im Saarlandmuseum

Reißen, Schlitzen, Knüllen, Falten – Oskar Holweck hat alles getan, um aus schnödem Papier Kunstwerke zu schaffen. Er gehört damit zu den bedeutendsten saarländischen Künstlern. Am 19. November wäre Holweck 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass hat die Moderne Galerie des Saarlandmuseums eine große Retrospektive eingerichtet.

Seine Papierskulpturen sind legendär und die Grundlehre, die er Generationen von saarländischen Künstlern an der Kunsthochschule vermittelt hat, ebenfalls. Die Rede ist von Oskar Holweck. Am 19. November wäre der in St. Ingbert geborene Künstler 100 Jahre alt geworden.

Papier – ein Material vielfältiger Möglichkeiten

Aus diesem Anlass hat die Moderne Galerie des Saarlandmuseums nun eine große Retrospektive eingerichtet. Jane Boddy, Leiterin der grafischen Sammlung des Saarlandmuseums, ist Kuratorin der Retrospektive. "Er hat sich langsam an das Material herangetastet", sagt Boddy. Holweck habe systematisch festgehalten, was mit Papier alles möglich sei.

Vor allem seine skulpturalen Papierobjekte zeugen davon, dass fast alles mit Papier möglich ist. Holweck benutzte unbedruckte Bücher und rückte ihnen mit Schere, Riffel, Hitze und Bohrern zu Leibe. Es enstanden Werke, die manchmal aussehen wie aus Gips geschaffen. Andere wirken wie aus Federn. Doch tatsächlich war und ist alles aus Papier.

100 Werke des Künstlers im Saarlandmuseum

Laut Christiane Mewes, ehemalige Studentin bei Oskar Holweck und später seine Ehefrau, hat er in seinem Unterricht immer wieder betont, dass es nur drei Dinge braucht: den Mensch, das Motiv und das Material.

Mewes verwaltet den Nachlass des 2007 verstorbenen Künstlers und hat wesentlich mit Werken und Rat zu der Ausstellung in Saarbrücken beigetragen. Knapp 100 Werke von Holweck sind dort zu sehen: seine frühen Tuschearbeiten, reliefartige Bilder und die Skulpturen. In all seinen Werken geht es um die Reduktion auf das Wesentliche. Es ging ihm nicht darum, dem Papier etwas aufzuzwingen, sondern das Papier selbst sprechen zu lassen.

Lehrtätigkeit im Saarland

Neben seinen Papierarbeiten war Holweck auch wegen seiner Lehrtätigkeit an der saarländischen Kunsthochschule vielen überregional ein Begriff. Vor allem für seine berühmte Grundlehre, durch die alle Studierenden über viele Jahrzehnte gegangen sind, sagt Andreas Bayer vom Institut für aktuelle Kunst in Saarlouis. "Oskar Holweck hat in Saarbrücken eine besondere analytische Form der Grundlehre entwickelt, die bundesweit rezipiert worden ist, zum Teil auch international."

Aus dieser Grundlehre entstand die bekannte Ausstellung "Sehen", die in den 1960er Jahren auch in der Schweiz und in Großbritannien gezeigt wurde. Ausschnitte davon sind ab dem 27. Oktober im Institut für aktuelle Kunst in Saarlouis zu sehen. Wer also bis Ende Oktober wartet, kann sich beiden Aspekten von Oskar Holweck nähern: der des Lehrers und der des Künstlers.

Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau am 12.10.2024 berichtet.

Auf einen Blick

Oskar Holweck
Form und Textur. Retrospektive zum 100. Geburtstag

12. Oktober 2024 bis 05. Januar 2025

Saarlandmuseum
Moderne Galerie
Bismarckstraße 11-15
66111 Saarbrücken
www.modernegalerie.org

Dienstag - Sonntag: 10.00 - 18.00 Uhr
Mittwoch: 10.00 - 20.00 Uhr

Ausstellungstipp

Oskar Holweck – sehen 
Grundlehre an der Staatlichen Werkkunstschule Saarbrücken

Ausstellungsort:
Schauraum am Laboratorium
Choisyring 10, 66740 Saarlouis

Vernissage
Sonntag, 27. Oktober 2024, 15 Uhr

Dauer der Ausstellung 
27. Oktober 2024 – 26. Januar 2025

Öffnungszeiten
Di–Fr, 10–17 Uhr
So 14–18 Uhr 
geschlossen am: 1. November 2024, 23. Dezember 2024 bis 6. Januar 2025 

Mehr zu Oskar Holweck

Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 10.10.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

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