"Ein Beitrag, um die Diskussion zu versachlichen"

Wie sehr verändert genderneutrales Formulieren unsere Sprache und Texte? Das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache hat dazu eine Studie durchgeführt. Heraus kam ein für viele überraschendes Ergebnis: SR kultur hat mit Forscherin Carolin Müller-Spitzer darüber gesprochen.

Texte können mit wenig Aufwand genderinklusiv und verständlich umformuliert werden. Das zeigt eine Analyse des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache. Das Forschungsteam hat dabei 260 Texten aus Magazinen, Zeitungen und Nachrichtenagenturen untersucht. Das Ergebnis: Es müssten im Schnitt gerade einmal 1% der Wörter in den Texten geändert werden.

Ob das viel oder wenig ist, darüber könne man diskutieren, sagt Carolin Müller-Spitzer vom Leibniz-Institut im Interview auf SR kultur. Bei eigenen Umfragen hätten ihr Team und sie festgestellt, dass viele Menschen einen viel höheren Anteil vermuten würden.

Die Erhebung sei wichtig, weil die Debatte um genderneutrale Sprache häufig "sehr anekdotisch" geführt werde. Man wolle durch die Studie eine Versachlichung bewirken, so Müller-Spitzer.

Weitere Forschung nötig

Die Komplexität genderinklusiver Sprache müsse auch weiterhin empirisch untersucht werden. So sei es wichtig herauszufinden, inwiefern genderneutrale Sprache die Verständlichkeit von Texten beeinflusst. Bisher, so die Forscherin, deuteten Ergebnisse verschiedener Studien darauf hin, dass der Einfluss kaum oder nur sehr gering sei.

Die aktuelle Studie sei ein "empirisch fundiertes Puzzleteil", das längst nicht alle Fragen beantworten könne, so Carolin Müller-Spitzer.

So könne man etwa prüfen, ob genderneutrale Sprache auch auf Belletristik übertragen werden kann. Denn anders als in Artikeln und Formularen, gehe es in Romanen meistens um konkrete, benannte Personen. In solchen Fällen gebe es ohnehin keinen Grund zu gendern.

Ein Thema in der Sendung "Der Nachmittag" am 17.10.2024 auf SR kultur.

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