Filmtipp: "Der verschwundene Soldat"
"Der verschwundene Soldat" dreht sich um den 18-jährigen Israeli Shlumi, der aus dem Militärdienst flieht und versucht, bei Freunden und Familie unterzukommen. Unser Film-Experte Igal Avidan hat mit Regisseur Dani Rosenberg gesprochen.
Ein kleines bisschen Auto-Biografie steckt in der "Der verschwundene Soldat". Auch Regisseur Dani Rosenberg desertierte als 18-Jähriger, kehrte jedoch wieder zu seine Einheit zurück, bevor man sein Verschwinden bemerkte.
Protagonist Shlumi dagegen bleibt so lange weg, dass das israelische Militär in in der Gewalt der Hamas glaubt - dabei versucht der nur der Realität und der eigenen Identität zu entfliehen.
Vom Kriegsbeginn eingeholt
"Der verschwundene Soldat" wurde noch vor dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 gedreht. Trotzdem ist der Konflikt omnipräsent, auch wenn, so Regisseur Rosenberg, die Realität am Ende viel schlimmer geworden sei.
Am 5. Oktober noch wurde der Film auf einem Filmfestival in Haifa als "Bester Spielfilm" ausgezeichnet, sollte im November in den Kinos laufen. Doch dazu kam es nicht, gerade einmal zwei Tage griffen die Hamas ein israelisches Musikfestival an und töteten und verschleppten unzählige Israelis.
Um die Nerven der israelischen Bevölkerung zu schonen, wurde der Filmstart also auf das voraussichtliche Kriegsende gelegt. Als das nicht kommen wollte, sah sich Regisseur Rosenberg nach anderen Möglichkeiten um, den Film zu zeigen.
Vorführung bei den Jüdischen Filmtagen in Saarbrücken
So läuft der Film nun unter anderem bei den Jüdischen Filmtagen. Am Mittwoch-Abend um 19 Uhr stellt Rosenberg ihn im Kino achteinhalb in Saarbrücken vor.
Den Film gibt's auch an weiteren Terminen in den nächsten Wochen zu sehen. Infos beim Kino achteinhalb.
Ein Thema in SR kultur - Der Morgen am 13.11.24.