Was tun gegen Wahlfilterblasen auf TikTok?
Sich auf Social Media politisch zu bilden, hat seine Risiken – etwa, dass User wegen sogenannter Filterbubbles nur mit Inhalten konfrontiert wurden, die sie in ihren Ansichten bestätigten. Was tun dagegen? Ein Gespräch mit Medien- und Kommunikationswissenschaftler Julian Hohne.
Besonders auf TikTok sei das Risiko hoch, dass sich Behauptungen fernab jedes journalistischen Anspruchs schnell verbreiten, sagt Hohne. Die App, wie viele andere auch, setze besonders auf negative Emotionen wie Wut. Deswegen seien Aktionen wie der Hastag #reclaimtiktok auch nur mäßig erfolgreich gewesen.
Bei Rechtsextremen beliebt
Ob die Filterblasen auf Social Media tatsächlich Wahlentscheidungen beeinflussen, müsse noch erforscht werden. Allerdings habe erste Forschung zumindest herausgefunden, dass Tiktok bei Menschen, die etwa rechtsextrem denken, beliebt ist.
Politische Maßnahmen und mehr Medienkompetenz
Gegen unkontrolliert viele Fake News auf Social Media, so Hohne, seien politische Maßnahmen wirkungsvoll, wie etwa der Digital Services Act.
Außerdem sei Medienkompetenz ein entscheidender Faktor. Allerdings sei das eine langwierige Aufgabe, die so kurzfristig vor der voraussichtlich nächsten Bundestagswahl wohl nicht mehr greifen werde.
Ein Thema in SR kultur - Der Morgen am 08.11.24