Apotheken im Saarland schlossen am Mittwoch erneut aus Protest
Die Apotheken haben am Mittwoch ihren Protest fortgesetzt. Für einige Stunden haben sie bis auf die Notdienst-Apotheken ihre Türen geschlossen. Damit wollten sie auch Druck auf Bundesgesundheitsminister Lauterbach ausüben.
Am Deutschen Apothekertag haben die Apotheken zwischen 13.00 und 16.00 Uhr erneut geschlossen. Nach Angaben des Saarländischen Apothekervereins sollten lediglich Notdienst-Apotheken die Versorgung gewährleisten.
Die stundenweisen Schließungen fanden dabei in einem Zeitfenster statt, in der eine Rede von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf dem Deutschen Apothekertag zu hören war. Allen Apothekenteams sollte Gelegenheit gegeben werden, diese auch online übertragene Rede zu verfolgen.
Apotheken fordern Antworten von Lauterbach
Zudem sollten Lauterbach sechs Fragen gestellt werden, die der Minister beantworten sollte. Dabei ging es unter anderem um das Thema Honorierung, die Arzneimittelversorgung im ländlichen Raum und die Nutzung von Patientendaten.
Die Lage bei den Apotheken ist nach wie vor angespannt. Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, haben sie dieses Jahr bereits mehrere Aktionen gestartet. Unter anderem gab es am 14. Juni einen bundesweiten Protesttag, an dem sich auch die Saar-Apotheken beteiligt haben. Zuletzt wollten die Apotheken auch die Bürger mit einbeziehen.
Keine Hilfe durch Bundesregierung
Der Protest der Apotheken scheint bislang jedoch wenig Gehör in der Politik gefunden zu haben. Der Saarländische Apothekerverein wirft zumindest dem Bundesgesundheitsministerium und speziell dem zuständigen Minister Lauterbach "Ignoranz" vor.
Die Bundesregierung weigere sich weiterhin, die Apotheken vor Ort zu stabilisieren, während deren Zahl immer schneller sinke, so die Vorsitzende des Saarländischen Apothekervereins, Susanne Koch.
Seit dem Protesttag im Juni hätten die Apotheken dem Gesundheitsministerium insgesamt sechs Gesprächstermine angeboten. Diese seien alle abgelehnt worden. Das wollen die Apotheken nicht auf sich sitzen lassen und weiter protestieren.
Über dieses Thema berichten auch die SR-Hörfunknachrichten am 27.09.2023.