Ein Ratgeber für Geschwister-Beziehungen

Geschwister-Liebe, Geschwister-Streit

Reporterin: Johanna Hitschler/Onlinefassung: Corinna Kern   14.10.2024 | 06:31 Uhr

Dass Geschwister-Beziehungen nicht immer einfach sind, beweisen unter anderem die Gallagher-Brüder der Band "Oasis". Auf der Bühne und im Studio hatte es immer geknirscht und irgendwann war Schluss. Doch dass man sich als Geschwister auch wieder zusammenraufen kann, haben die beiden jüngst beweisen. Worauf es bei Geschwister-Beziehungen ankommt, erklärt eine Psychologin.

Liam und Noel Gallagher gehören wohl zu den prominentesten Beispielen einer schwierigen Geschwister-Beziehung. Die beiden Briten starteten mit ihrer Band "Oasis" vor rund 30 Jahren durch, verkauften Millionen Tonträger und waren gefeierte Musiker. Doch von einer harmonischen Geschwisterliebe kann bei den beiden Brüdern nicht gesprochen werden. Ihre Streitigkeiten gipfelten in der Auflösung ihrer Band. Lange herrschte Funkstille - bis in diesem Jahr.

Kommunikation unter Geschwistern

Die beiden Brüder sollen sich wieder zusammengerauft haben und gehen sogar 2025 auf Tour. Vielleicht haben die Beiden in diesem Jahr ja ein klärendes Gespräch geführt, denn das ist laut Psychologin Dorothee Asmus-Timm besonders wichtig. "Ich habe es in verschiedenen Belangen als sehr hilfreich erlebt, einen Mediator oder eine dritte Person hinzuzuziehen, die entweder unbekannt ist oder beide Parteien gleich gut kennt.“

Harmonie durch gemeinsame Lebenswelt?

Auch der Altersunterschied kann einen Einfluss auf die Beziehung unter Geschwistern haben. Je größer dieser sei, desto geringer sei die gemeinsame Lebenswelt der Geschwister, sagt Asmus-Timm. Das könne zu weniger Konkurrenz führen. "Auf der anderen Seite ist es dadurch aber auch kein richtiges Geschwisterverhältnis, weil man eben nicht die Lebenswelt miteinander teilt."

Gleichbehandlung im Prinzip nicht möglich

Ein harmonisches Verhältnis unter Geschwistern wünschen sich in erster Linie natürlich auch die Eltern. Viele versuchen deshalb ihre Kinder alle gleich zu behandeln. Doch das sei nicht möglich, sagt Asmus-Timm. Letztlich gehe es darum, jeden so zu behandeln, wie es sich gut anfühle "oder wie es sich für die Kinder gut anfühlt."

Daher sei es auch nicht schlimm, wenn Eltern das erste Kind anders behandeln als ihre jüngeren Geschwister.“ Dabei gehe es viel um Feingefühl und das müssen auch Eltern zunächst lernen und entwickeln.


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