Fünf Polizisten bei Schlägerei mit Saarbrücken-Fans verletzt
Nach dem Achtelfinalsieg des 1. FC Saarbrücken im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt sind bei einer Schlägerei in der Innenstadt fünf Polizisten verletzt worden. Innenminister Jost verurteilte die Angriffe. Die Gewerkschaft der Polizei zeigte sich auch entsetzt über ein Banner, das beim Spiel gezeigt wurde.
Der 1. FC Saarbrücken hat am Mittwochabend Eintracht Frankfurt aus dem DFB-Pokal gekickt und sich damit den Einzug ins Viertelfinale gesichert. Abseits des Rasens spielten sich jedoch nach Polizeiangaben unschöne Szenen ab.
Polizisten mit Faustschlägen attackiert
Gegen 2.00 Uhr wurden Polizeibeamte zu einer Gaststätte in der Nähe des St. Johanner Marktes gerufen. Dort hatten Anhänger des FCS andere Gäste angepöbelt und wollten offenbar eine Schlägerei anzetteln.
Die Polizei sprach die zwei mutmaßlichen Pöbler an und ging mit ihnen nach draußen. Im Freien griff einer der beiden die Beamten unvermittelt mit Faustschlägen an. Mithilfe weiterer hinzugekommener Kräfte konnte der 27 Jahre alte Angreifer fixiert werden.
Auch der zweite, 32 Jahre alte Mann, attackierte im weiteren Verlauf die Einsatzkräfte und konnte mit einem Taser – im Amtsdeutsch „Distanzelektroimpulsgerät“ – außer Gefecht gesetzt und fixiert werden.
FCS-Fans solidarisieren sich mit Festgenommenen
Die beiden aus Saarbrücken stammenden Männer wurden vorläufig festgenommen und sollten zur Dienststelle gebracht werden. Allerdings wurden rund 50 weitere Personen aus den umliegenden Kneipen, überwiegend ebenfalls als FCS-Fans erkennbar, auf die Festnahme aufmerksam, solidarisierten sich mit den beiden und griffen ihrerseits die Polizisten an.
Insgesamt brauchte es 30 Einsatzkräfte, darunter zwölf Bundespolizisten, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Fünf Polizisten im Alter zwischen 22 und 37 Jahren trugen Verletzungen im Gesicht, Prellungen und Schürfwunden davon. Ein Streifenwagen der Bundespolizei wurde von einem Bierglas getroffen.
Jost verurteilt Angriffe
Die beiden festgenommenen Saarbrücker mussten eine Blutprobe abgeben und die Nacht in Polizeigewahrsam verbringen. Gegen beide wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Innenminister Reinhold Jost (SPD) verurteilte die Angriffe auf die Polizei und forderte eine konsequente Aufarbeitung durch die Strafverfolgungsbehörden. Er dankte den Polizisten für ihren engagierten Einsatz.
„Fick die Polizei“-Banner im Ludwigspark
Allerdings entlud sich auch am Rande des eigentlichen Spiels der Hass auf die Polizei. Nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Saarland war im Ludwigspark ein Banner gezeigt worden, auf dem „Nique la police“ stand, französisch für „Fick die Polizei“.
Der GdP-Vorsitzende Andreas Rinnert zeigte sich darüber entsetzt. Die gewalttätigen Übergriffe auf Polizisten im Saarland hätten ohnehin schon zwischen 2021 und 2022 um 13 Prozent zugenommen.
GdP fordert Verein zum Einschreiten auf
Der 1. FC Saarbrücken müsse Maßnahmen treffen, um solche Banner zu unterbinden, so Rinnert. „Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass im Stadion niemand eingeschritten ist, um das Banner zu entfernen.“
Es sei paradox, dass die Polizei regelmäßig alles dafür tue, dass solche Fußballspiele überhaupt stattfinden können und dabei die Sicherheit gewährleistet sei, sie dann aber derart verunglimpft werde. „Dass der Hausherr des Ludwigsparks das so hinnimmt, geht nicht.“