Saarländer tippen und wetten zum EM-Start

Ganz so laut wie im Stadion geht es im Gasthaus Wurm am St. Johanner Markt in Saarbrücken nicht zu. Trotzdem: Der große Fernseher neben der Bar läuft hier zu Fußballspielen auf Hochtouren. Wenn Wirt Peter Weis ein Bier nach dem anderen zapft, kann er prima draufspähen. Und nicht nur er: Viele seiner Gäste sind Fußballfans und fiebern mit. So gibt es aktuell rund 50 Teilnehmer für das Tippspiel.

Große Wettgemeinschaft

Die können bei ihm in der Kneipe einen Tipp abgeben, bequem zuhause am PC oder sogar unterwegs per App. Name eintragen, Prognose abgeben und im besten Fall abends gemeinsam im Wurm das Spiel verfolgen. Für Peter Weis ist das auch das Highlight:

„Das ist halt einfach diese Gemeinschaft, dass man gemeinsam ein Bier trinkt. Da hat man dann Diskussionsbedarf, das ist schön. Da kann man miteinander reden und streiten." Vor allem das Streiten sei toll. Das machten seine Gäste auch besonders gerne“, schmunzelt Peter.

Vorbereitungen für den richtigen Tipp

Er selbst hat von Fußball ungefähr so viel Ahnung wie Oktopus-Orakel Paul. Obwohl: Der hat bei der WM 2010 immerhin den Ausgang aller deutschen Spiele und den des Endspiels korrekt vorhergesagt. Aber das war reine Glückssache, meint Peter Weis, da hätte man auch ihn tippen lassen können, so der Wirt.

Seine Gäste seien da aber auf jeden Fall besser informiert und tippten ganz gezielt. „Die lesen Blogs, die lesen Zeitungen, den Kicker, alles...Manche sind im Rentenalter, die haben viel Zeit, um sich mit Infos zu versorgen,“ so der Wirt scherzhaft.

Am Ende gewinnen alle

Viele Gäste würden oft sehr nah am Endergebnis liegen. Trotzdem: Dass jemand mal zehn Spiele in Folge richtig getippt hat, das sei noch nie vorgekommen. Meist rücke der Fußball aber sowieso in den Hintergrund, denn letztlich gehe es vor allem um Spaß an der Freude, so Peter Weis.

Im Wurm wird dennoch mit Geld getippt – ein bisschen Nervenkitzel müsse schließlich dabei sein, so Weis. Am Ende der Saison beziehungsweise der EM werden die Punkte zusammengezählt: Die besten sechs Tipper bekommen dann das eingezahlte Geld. Aber es gibt eine wichtige Vereinbarung in der Kneipe: Der Sieger gibt eine Runde für den Rest. Der Zweitplazierte auch noch und der Dritte ebenso. Es solle niemand Gewinn machen und letztlich gehe es ja um die Spielfreude und da sei das Geld auch schnell weg...

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