Wie man mit Spinnen umgeht und die Angst verliert

Wie man mit Spinnen umgeht und die Angst verliert

Reporter: Moritz Grenner / Onlinefassung: Andree Werner   11.11.2024 | 07:40 Uhr

Jetzt, da es draußen ungemütlich wird, suchen die Spinnen in Wohnung, Keller oder Garage eine geschützte Ecke für als Winterquartier. Wie man die Tiere - wenn es sein muss - am besten entfernt, und wie man die Angst vor Spinnen besiegen kann, berichtet SR 3 Reporter Moritz Grenner. Er hat den NABU und eine Psychotherapeutin zum Thema befragt.

Der Herbst ist da und der Winter steht vor der Tür. Die Temperaturen sinken, es ist häufiger nass. Ein Wetter, dass nicht nur viele Menschen lieber in der Wohnung bleiben lässt. Auch Spinnen trifft man nun häufiger in den Innenräumen.

Stressfreie Fangmethoden

Wer damit kein Problem hat, der hat eine Verbündete im Haus gegen andere nervige Insekten wie Fliegen oder Mücken. Wer die achtbeinigen Krabbler aber gar nicht im Haus leiden kann, sollte laut dem NABU bei größeren Tieren einen Eimer verwenden. Dort lässt man das Tier reinkrabbeln, dreht den Eimer um und bringt die Spinne nach draußen oder in den Keller. Kleinere Spinnen fängt man am Besten mit einem Glas und einer Postkarte oder einem Stück Papier, dass man vorsichtig unter die Spinne und das umgedrehte Glas schiebt.

Keinen Staubsauger verwenden!

Einen Staubsauger sollte man auf gar keinen Fall zur Beseitigung von Spinnen oder auch anderen Insekten im Haus verwenden. Die Tiere werden laut NABU entweder qualvoll getötet oder oft auch nur verletzt und krabbeln mitunter aus dem Staubsauger wieder raus.

Ein guter Anfang bei Angst vor Spinnen

Aber was tun, wenn man sehr viel Angst vor Spinnen hat und sich erst gar nicht traut, sie zu fangen? Um der Angst vor Spinnen entgegen zu wirken kann es durchaus hilfreich sein, sich etwas genauer über die Tiere zu informieren.

Eine Nosferatu-Spinne sitzt auf dem Boden. (Foto: IMAGO / blickwinkel)
Eine Nosferatu-Spinne sitzt auf dem Boden.

Fast alle Spinnen auf der Welt sind giftig. Nur die allerwenigsten können mit ihren Klauen überhaupt unsere Haut durchdringen - also uns beißen. Im Saarland gibt es zum Beispiel seit ein paar Jahren die Nosferatu-Spinne - benannt nach dem Vampir aus dem alten Film. Die ist ungefähr sieben Zentimeter groß und lebt am liebsten in Gebäuden. Wenn die sich bedroht fühlt, kann sie auch mal in seltenen Fällen einen Menschen beißen. Das ist aber gar nicht gefährlich und fühlt sich an wie ein Bienenstich.

Was tun bei Angst vor Spinnen?

Dr. Johanna Lass-Hennemann, psychologische Psychotherapeutin an der UdS (Foto: SR/Moritz Grenner)
Dr. Johanna Lass-Hennemann, psychologische Psychotherapeutin an der UdS

Die Angst vor Spinnen habe evolutionäre Gründe, sagt Dr. Johanna Lass-Hennemann. Sie ist Psychotherapeutin an der Saar-Uni. Es sei schließlich auch sinnvoll, sich nicht von ihnen beißen zu lassen. Daher habe man auch viel schneller Angst vor Spinnen als zum Beispiel einem Kaninchen. Angst sei ein Schutzmechanismus. Aber wenn einen die Spinnenangst im Alltag einschränkt, dann spricht man von einer Angststörung. 

Aber glücklicherweise kann man was dagegen tun. Am besten funktioniert das, indem man sich mit den Ängsten konfrontiert. Denn Ängste werden wir nur los, wenn wir uns den Ängsten auch stellen. Eine Schocktherapie soll es aber nicht sein. Alles werde mit den Patienten abgesprochen, so Lass-Hennemann. So könne sich jeder, der eine Spinnenphobie habe und darunter leidee von einem Psychotherapeuten behandeln lassen. Die Kosten werden in der Regel sogar von der Krankenkasse übernommen.

Ein Thema in "Guten Morgen" am 11.11.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

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