Gut zu wissen: Fix und Fertighaus? – Tipps und Tricks für einen stressfreien Bau

Fix-und-fertig-Haus? – Tipps und Tricks für einen stressfreien Bau

Gut zu wissen

Lisa Christl   29.01.2025 | 09:20 Uhr

Ein schlüsselfertiges Haus in nur wenigen Wochen – das klingt nicht nur gut, sondern ist auch das Versprechen vieler Anbieter von Fertig- oder Modulhäusern. Doch ein Hausbau erfordert immer viel Sorgfalt und Geduld. Welche Fallen private Bauherren kennen sollten und wie sie diese vermeiden können.

Ein Wohnhaus ist sehr viel komplexer, als man denkt. Tausende Details müssen bedacht werden, und der Bauprozess ist anfällig für Fehler – sowohl kleine als auch größere. Um dies zu vermeiden, entscheiden sich viele Bauherren für die schlüsselfertige Variante.

Und das scheint im Trend zu liegen: Mit einem Marktanteil von 26 Prozent erreichte der Fertigbau-Anteil in Deutschland 2024 ein Allzeithoch, so der Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V..

Doch der scheinbar stressfreie Bau erfordert Disziplin, denn auch bei Fertighäusern können viele Stolpersteine auftreten.

1. Vertrag genau prüfen

Viele Bauherren übersehen vor Baubeginn versteckte Kosten oder unklare Formulierungen in den Verträgen. Deshalb sollte genau geprüft werden, welche Leistungen im Festpreis enthalten sind – etwa Bodenplatte, Keller oder Innenausbau.

Auch Zusatzkosten für Sonderwünsche sollten im Vorfeld geklärt werden, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

2. Planung ist das A und O

Eine gründliche Planung ist essenziell. Wer sich nicht ausreichend Zeit nimmt, den Haustyp oder die Grundrissgestaltung zu überdenken, riskiert unpraktische Lösungen.

Professionelle Beratung kann helfen, individuelle Bedürfnisse besser einzuschätzen. Wichtig ist auch, dass regionale Bauvorschriften wie Bebauungspläne und Dachneigungen beachtet werden.

3. Profis prüfen lassen

Qualitätskontrollen sind ein weiterer kritischer Punkt. Nicht alle Anbieter arbeiten mit denselben Standards, und Fehler bei der Montage oder Isolierung können langfristig problematisch werden. Ein unabhängiger Gutachter, der den Bauprozess begleitet, schafft Sicherheit.

4. Erst das Grundstück, dann das Haus

Viele Bauunternehmen bieten Fertighäuser an, bevor die Bauherren ein passendes Grundstück besitzen. Das kann dazu führen, dass das Haus später nicht optimal zum Grundstück passt. Stiftung Warentest empfiehlt daher: zuerst das Grundstück erwerben und dann die Bauplanung angehen.

5. Schallschutz im Blick behalten

Im Vergleich zu Massivhäusern bieten Fertighäuser oft einen schlechteren Schutz vor Lärm. Da der Schallschutz im Wohnungsbau nicht genau geregelt ist, sollten Bauherren dieses Thema vorab mit dem Anbieter besprechen.

6. Energieeffizienz beachten

Moderne Fertighäuser können besonders energieeffizient sein – sofern sie den aktuellen Standards entsprechen. Modelle mit einer KfW-Förderung (Effizienzhaus 55 oder besser) sind nicht nur nachhaltig, sondern können auch langfristig Energiekosten sparen.

Fazit

Fertighäuser sind eine attraktive Option für viele Bauherren, doch sie erfordern ebenso viel Vorbereitung und Sorgfalt wie ein klassischer Hausbau. Wer die typischen Fehler vermeidet, gut plant und unabhängige Experten einbindet, kann sich über ein stressfreies Bauprojekt freuen.

"Gut zu wissen" - immer mittwochs in "SR 3 am Vormittag" auf SR 3 Saarlandwelle.

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja