Gut zu wissen: Schokolade ohne bitteren Beigeschmack

Schokolade ohne bitteren Beigeschmack

Gut zu wissen

Lisa Christl   27.03.2024 | 09:01 Uhr

Sie sehen süß aus und schmecken auch so: Schoko-Hasen. Nicht nur an Ostern gehört Schokolade zu einer der beliebtesten Süßigkeiten der Welt. Immer mehr Verbraucher achten darauf, faire Schokolade zu kaufen. Was dahinter steckt.

„Früher war Schokolade ein Luxusprodukt, das es zu besonderen Anlässen, wie Weihnachten oder Ostern gab“, bemerkt Peter Weichardt von der Fairtrade Initiative Saarland. „Heute ist es ein Massenprodukt.“

Vom Luxus zur Masse

Diese Annahme stimmt mit den Zahlen der entwicklungspolitischen Organisation Inkota-Netzwerk e.V. überein. Demnach essen Deutsche jährlich rund neun Kilogramm Schokolade pro Kopf. Damit gehören die Deutschen zu den europäischen Spitzenreitern. Schokolade ist also längst zum Massenkonsumgut geworden und ein fester Bestandteil der Ernährungsgewohnheiten vieler Menschen.

Von Masse zu fair

Obwohl der Marktanteil fairer Schokolade in Deutschland bei nur 3,2 Prozent liegt, wie aus Zahlen des Forums Fairer Handel e.V. hervorgeht, steigt der Anteil seit 2015 fast stetig. „Immer mehr Menschen kaufen fair gehandelte Schokolade, das sieht man auch in den Supermärkten“, bestätigt Weichardt. „In den Regalen finden sich immer mehr faire Produkte.“

Was heißt fair?

Wie der Begriff „nachhaltig“ ist auch der Begriff „fair“ nicht geschützt. Es gibt kein einheitliches Siegel und deshalb auch eine Label-Vielzahl.

Aber: Die internationalen Dachorganisationen des Fairen Handels wie Fairtrade oder die World Fair Trade Organisation haben eine Definition und gemeinsame Fair-Handels-Grundsätze und -Prinzipien entwickelt. Dabei geht es vor allem darum soziale, ökologische und ökonomische Standards im Handel zu gewährleisten. Diese sollen auch bei fairer Schokolade gelten.

Siegel ist nicht gleich Siegel

Auf Schokoladenprodukten finden sich verschiedene Siegel, die einen Schoko-Genuss mit gutem Gewissen versprechen. Diesen Siegeln liegen die bereits genannten Kernstandards des fairen Handels zugrunde. Dazu gehören genauer gesagt die Wahrung internationaler Menschen- und Arbeitsrechte, das Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit, die Verbesserung landwirtschaftlicher Anbaupraktiken und Umweltschutzmaßnahmen für einen nachhaltigen Kakaoanbau.

Die bekanntesten Siegel auf Schokoladenprodukten sind Fairtrade und Rainforest Alliance. Aktuell kann jedoch keines dieser Siegel garantieren, dass die Kakaobauernfamilien über ein existenzsicherndes Einkommen verfügen. Trotzdem geben die meisten Kakaoerzeuger an, dass sich ihre Situation durch die Teilnahme an den Programmen verbessert hat.

Die GEPA und Weltladen engagieren sich zudem in Kampagnen- und Bildungsarbeit zu entwicklungspolitischen Themen und zum Fairen Handel. Laut Inkota geht die GEPA sogar über die Fair-Trade-Standards hinaus, indem sie die tatsächlichen Produktionskosten und einen angemessenen Gewinn für die Bauern berücksichtigt.

Wo es faire Schokolade gibt

„Auch Verbraucher können ihren Teil dazu beitragen, indem sie die Produkte kaufen“, unterstreicht Weichardt. „Entweder im Weltladen, das ist das Fachgeschäft für fairen Handel. Dort gibt es ausschließlich faire gehandelte Produkte. In Supermärkten und Discountern kann man auf das Siegel achten.“

Also: einfach beim nächsten Einkauf zur fairen Schokolade im Regal greifen. Und wer gleich anfangen will, kann ins Osternest einen fairen Schokoladen-Hasen legen.  


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