Alles rund ums Osterei
Farbe, Haltbarkeit, Erzeugercode
Zu Ostern gehören bunte Ostereier – egal ob bunt gekauft oder selbst gefärbt. Wie unbedenklich sind die gängigen Eierfarben? Welche Alternativen gibt es? Und worauf sollte man beim Eierkauf achten?
Eierfärben zu Ostern – für viele Familien ist das eine liebgewonnene Tradition. Oftmals werden die Eier nicht nur bunt gefärbt, sondern auch noch kunstvoll verziert oder mit Blüten dekoriert. Wer kreativ ist, kann sich hier ausleben. Wichtiges Thema rund um Ostern sind die Farben zum Färben der Eier. Sind die wirklich unbedenklich?
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Fertig gefärbte Osterreier
Häufig werden die zum Kauf angebotenen Ostereier mit Lebensmittelfarbe gefärbt, die unter anderem auch bei der Süßigkeitenherstellung verwendet werden. Dabei kämen aber auch Azofarbstoffe zum Einsatz, sagt Daniela Engelhardt vom ARD-Kompetenscenter Verbraucher. "Die sind zwar offiziell zugelassen aber deshalb überhaupt nicht unbedenklich." Azerobin könne Unverträglichkeitsreaktionen auslösen "und bei Kindern soll es Aufmerksamkeitsstörungen auslösen, wenn sie in Kontakt mit der Farbe kommen."
Rote Beete, Kurkuma und Spinat
Im Grunde muss man auch Ostereierfarben nicht kaufen. Farben aus natürlichen Pflanzen sind schnell selbst hergestellt. Am besten eignen sich für das Färben mit Naturfarbe weiße Eier.
Rote Zwiebelschalen und rote Beete eignen sich für das Färben in Rottönen, Rotkohlblätter für Blautöne. Diese sollte man zunächst klein schneiden und kochen. In den Farbsud gibt man dann etwas Essig und schon können die Eier darin gefärbt werden, so der Tipp der Verbraucherzentrale. Manchmal sei es erforderlich, die Eier länger im Farbsud zu belassen, um eine kräftigere Färbung zu erreichen. Mit Kurkuma Pulver kann man die Eier gelb färben. Dafür werden zwei Esslöffel Kurkuma Pulvergewürz in einen Topf mit Wasser gegeben. Anschließend die Eier in dem gelben Sud zehn Minuten kochen.
Haltbarkeit selbst gefärbter Eier
Häufig bleiben nach den Ostertagen Eier übrig. Wegschmeißen muss man sie dann nicht, sondern kann sie durchaus noch etwas aufbewahren. Ideal ist es, die Eier im Kühlschrank zu lagern. Wichtig ist dabei: Die Eierschale sollte unverletzt sein.
„Entscheidend ist aber auch die Zubereitung der Eier“, so Barbara Schröter. Werden die Eier nach dem Kochen abgeschreckt, seien sie nur zwei Wochen haltbar. Der Temperaturschock sorge zwar dafür, dass die Eier besser gepellt werden können, allerdings entstehe dadurch auch eine kleine Luftschicht zwischen Ei und Schale - ein „Nährboden“ für Mikroorganismen. Nicht abgeschreckte Eier mit unverletzter Schale sind rund vier Wochen haltbar.
Bunte Eier aus dem Supermarkt
Bunte Eier gibt es natürlich auch im Einzelhandel. Diese seien im Grund unbedenklich, sagt Barbara Schröter. Aber: Bereits gekochte und gefärbte Eier unterliegen nicht der strengen Kennzeichnungspflicht, wie sie etwa für rohe Eier gilt. „Es kann also sein, dass die Eier aus Käfighaltung stammen“.
Bei den bunten Eiern im Karton oder der Plastikverpackung müssen nur das Mindesthaltbarkeitsdatum, Stückzahl und der Anbieter angegeben werden, nicht aber die Haltungsart.
Erzeugercode auf dem Ei
Wer Wert auf artgerechte Tierhaltung legt, muss deshalb genau hinsehen. „Die Eierkennzeichung ist eigentlich eine der besten“, sagt die Expertin der Verbraucherzentrale. Bei kaum einem anderen Lebensmittel gebe es so viel Transparenz wie bei rohen Eiern. Neben dem Mindesthalbbarkeitsdatum kann man durch den Code auf dem Ei die Herkunft vom Verkauft bis zum Stall zurückverfolgen und zwar mit dem siebenstelligen Code. Die Erste Zahl steht dabei für die Haltungsform (0=Bio, 1=Freiland, 2=Bodenhaltung, 3=Käfighaltung), die zwei Buchstarben für das Land (DE=Deutschland) und die folgenden Zahlen geben dann das Bundesland und die Betriebsnummer an (10=Saarland).
Legedatum selbst errechnen
Nicht überall wird auch das genaue Legedatum angeben. Wer wissen will, wie frisch das Ei ist, könne dies aber auch selbst testen. „Auf den Verpackungen ist das Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben, und wenn man von diesem Datum 28 Tage zurückrechnet, hat man in etwa das Legedatum“, so die Expertin der Verbraucherzentrale Saarland. Sie rät übrigens immer dazu, die Eier im Kühlschrank aufzubewahren. Dies sei am sichersten.
Eierkauf ohne Kükentötung
Seit dem 1. Januar 2022 dürfen in Deutschland keine Eintagsküken mehr wegen ihres Geschlechtes getötet werden. In der Vergangenheit war es so, dass Millionen männlicher Küken direkt nach dem Schlüpfen getötet wurden. Dies ist nun verboten. Das bedeutet nicht, dass für Eier in deutschen Supermärkten keine männlichen Eintagsküken mehr getötet werden. Teilweise würden die Tiere im Ausland schlüpfen, bevor sie dann zum Eierlegen nach Deutschland gebracht werden, so Barbara Schröter. Deshalb sollte man auf die Kennzeichnung „ohne Kükentöten“ achten. Dies Eier sind allerdings etwas teurer.
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