Stiftung Warentest mit neuem Anstrich
Gut zu wissen
Seit mehr als 60 Jahren schauen Verbraucher bei Kaufentscheidungen auf die Ergebnisse von Stiftung Warentest. Passend zum Jubiläum hat die Organisation einen neuen Markenauftritt. Stiftung Warentest findet das "sehr gut".
Ob Mundspülungen, Haartrockner oder Versicherungen im Test, Stiftung Warentest steht seit Jahrzehnten für unabhängigen Verbraucherschutz in Deutschland. Nach eigenen Angaben hat das Institut seit der Gründung vor 60 Jahren über 9.200 Tests durchgeführt, jährlich werden rund 30.000 Produkte und Dienstleistungen auf ihre Qualität und Sicherheit getestet.
Großes Vertrauen in Tests
Mit ihren Produkttests und Vergleichen hat Stiftung Warentest nicht nur das Kaufverhalten deutscher Kunden beeinflusst, sondern auch die Qualität vieler Produkte verbessert. „Den Begriff und die Marke Stiftung Warentest kennen tatsächlich 96 Prozent der Deutschen und 75 Prozent vertrauen der Marke Stiftung Warentest stark oder sogar sehr stark.“, sagt Vorständin Julia Bönisch und bezieht sich dabei auf eine Umfrage von Infratest dimap aus dem Jahr 2023. Damit lag Stiftung Warentest noch vor Einrichtungen wie dem Bundesverfassungsgericht.
Neues Design
Seit Mitte Februar hat Stiftung Warentest einen neuen Markenauftritt. Kern des neuen Auftritts ist ein neues, einheitliches Markenlogo für alle Kanäle und Publikationen. Das letzte Mal wurde die Marke 2008 überarbeitet. Für Bönisch eine konsequente Folge: „Das ist nicht anders als bei Jeans oder Möbeln. Auch wir sind Moden unterworfen und wir wollten signalisieren, dass auch wir mit der Zeit gehen.“
Warum Rot?
Revolutionär ist das neue Design allerdings nicht. Statt der bisherigen Farben Blau (Finanztest), Orange (test.de) und Grau (Dachmarke) steht nun die Farbe Rot im Mittelpunkt. Damit kehrt Stiftung Warentest zu seinen Wurzeln zurück: Rot war früher die Farbe des Magazins test. "Das gab es auch zuerst hier im Haus und das ist auch die Farbe, mit der wir draußen von unseren Leserinnen und Lesern als Erstes assoziiert werden", so Bönisch.
Es gehe vor allem darum, Transparenz für den Verbraucher zu schaffen und die Glaubwürdigkeit weiter zu stärken, sagt Julia Bönisch weiter: "Es ist immer die Stiftung Warentest und wir machen es auch Nachahmern im Markt schwerer uns zu kopieren."
Auch das zeigt das Feedback aus Verbraucherumfragen: Häufig wurden die Farben Blau, Grau und Orange als gefälschte Logos verstanden. "Damit räumen wir bewusst auf – und machen es für Verbraucher leichter erkennbar. Es geht um Qualitätssicherung."
Finanziell unabhängig
2023 war das letzte Jahr, in dem die Stiftung Warentest eine Zuwendung des Bundes erhalten hat, nun ist das Stiftungskapital in voller Höhe aufgebaut. Das findet Bönisch gut, weil es die Unabhängigkeit gegenüber der Politik unterstreicht. Es sei also nicht so, dass ein Unternehmen vorschreiben könne, was getestet wird und wie das beurteilt werden sollte. Ein Ministerium, der Bund oder ein Abgeordneter kann das genauso wenig.
Eigennote "sehr gut"
Dem neuen Markenauftritt und der neuen Ausrichtung der 60-jährigen Stiftung vergibt die Vorständin ein "sehr gut". Denn auch intern seien die Prozesse gut abgelaufen: "Wir haben Anfang Oktober die Entscheidung getroffen. Ich hatte mir etwas Sorgen gemacht – umso glücklicher bin ich, dass intern alles reibungslos lief. Deshalb ein 'sehr gut'."
Mehr zur Arbeit der Stiftung Warentest
"Gut zu wissen" - immer mittwochs in "SR 3 am Vormittag" auf SR 3 Saarlandwelle.