Kappes, Klöße, Kokosmilch: „All you can eat - der Mensch und seine Nahrung“
In der Ausstellung "All you can eat" im Lëtzebuerg City Museum dreht sich alles um den Menschen und seine Nahrung. Ein Thema, bei dem es um eine Reise in die Geschichte unserer Ernährung geht.
Unser Essen hält uns nicht nur am Leben, unser Essen beeinflusst auch unser Leben. "Essen ist für die meisten Leute ein banaler Akt geworden, dabei vergisst man, das es sehr viele Konsequenzen hat, wie wir uns ernähren, wie wir unser Essen produzieren", sagt Mohamed Hamdi, der Kurator der Ausstellung im Lëtzebuerg City Museum.
Keine Schlemmertour
Unter fast allen Gesichtspunkten wird die Ernährung des Menschen in dieser Ausstellung beleuchtet.
Es geht um die Suche nach den Quellen der Nahrung, um das Jagen und Fischen, um die Entwicklung des Ackerbaus und der Viehzucht bis hin zur modernen Nahrungsmittelindustrie mit all ihren Facetten.
Dieser Ausstellungsrundgang ist keine Schlemmer-Tour. Eher eine kritische Bestandsaufnahme, was der Mensch isst und wie diese Lebensmittel produziert werden und wurden.
Ernte anno dazumal
So beispielsweise in der guten, alten Zeit, als es noch keine genmanipulierten Pflanzen oder eine chemisch-basierte Lebensmittelindustrie gab. Gleich zu Beginn allerlei altertümliche Ernte-Gerätschaften, die aus ganz Luxemburg zusammengetragen wurden. Und die Ausstellung verschweigt auch nicht, dass bei all der altertümlichen Romantik von der Ernte anno dazumal die Kehrseite wenig Erträge und Hungersnöte waren.
Unsere Nahrung in all ihren Facetten
Und da es damals die Ananas aus der Karibik oder die Banane aus Südamerika in Europa nicht gab, widmet sich die Schau auch ausführlich der Konservierung von Lebensmitteln. Und dabei kann man in der Ausstellung nicht nur allerlei traditionelle Einkochgeräte bewundern, sondern beispielsweise auch einen antiken Eisschrank aus Holz. Und man erfährt zudem solche Dinge, wie dass in den 1960er-Jahren in Luxemburg gerade mal 42 Prozent der Bevölkerung einen Kühlschrank hatten.
Die Globalisierung des Essens
Auch die Globalisierung unserer Küche ist Thema in der Ausstellung. Wir essen natürlich nicht nur regional, sondern auch italienisch, asiatisch, türkisch, afrikanisch... Ganz normal. Doch wer hätte gedacht, dass typische Luxemburger Spezialitäten wie Kniddelen oder Rieslingpaschteit eigentlich gar nicht rein regional sind? "Eine typische Nationalküche gibt es eigentlich nicht", sagt Ausstellungsmacher Hamdi.
Nahrung der Zukunft
"All you can eat" ist aber nicht nur eine Reise in die Geschichte unserer Ernährung, die Ausstellung wirft auch einen Blick in die Zukunft. Wie wird sich die Lebensmittelversorgung in der Zukunft gestalten? Es gibt immer mehr Menschen auf der Erde und immer weniger Ressourcen und Anbaumöglichkeiten durch den Klimawandel. Und so könnte in der Zukunft Salat nicht mehr in der Erde, sondern auf Rohren wachsen, das Fleisch für den Hamburger aus der Labor-Schale stammen und Würmer und Maden auf dem Speisezettel stehen.
Auf einen Blick
"All you can eat"
Letzebuerg City Museum
citymuseum.lu
Ausstellungsende: 14. Juli 2024
Die Kochsendung "Kappes, Klöße, Kokosmilch" - immer samstags in der Sendung "Bunte Funkminuten" auf SR 3 Saarlandwelle.