Rauchmelder (Foto: dpa)

Rauchmelder: Die richtige Wahl und Kontrollen

Onlinefassung: Andree Werner mit Informationen von Isabel Sonnabend  

Die meisten Brandopfer gibt es in der Nacht in den eigenen vier Wänden. Dabei ist der Rauch wesentlich gefährlicher als das Feuer. 95 Prozent der Brandtoten sterben an den Folgen einer Rauchgasvergiftung. Bei dem tragischen Brand in Neunkirchen kamen drei Menschen - darunter ein vierjähriges Kind - vermutlich ebenfalls wegen einer Rauchgasvergiftung ums Leben. Rauchmelder sind deshalb wichtige Lebensretter. Doch welcher ist der Richtige? Und brauchen wir Kontrollen, ob Rauchmelder vorhanden sind?

Ein Rauchmelder schlägt Alarm, sobald seine Sensoren Rauch in der Wohnung wahrnehmen. Im Idealfall hat man so genügend Zeit, die Wohnung zu verlassen und die Feuerwehr kann den Brand frühzeitig löschen. In Neunkirchen wurde der Brand in der oberen Wohnung nicht frühzeitig entdeckt, ob in der betroffenen Wohnung Rauchmelder fehlten, muss noch weiter ermittelt werden.

Einkaufen und anbringen muss die Rauchmelder der Wohnungseigentümer. Er ist dafür zuständig, die Wohnung brandsicher zu machen. So steht es in der Landesbauordnung.

Damit auch wirklich in jeder Wohnung Rauchmelder vorhanden sind, fordern manche stärkere Kontrollen. Der Neunkircher Oberbürgermeister Jürgen Fried plädiert sogar für ein Wohnungsaufsichtsgesetz. Damit könnten zum Beispiel auch in verwahrlosten Wohnungen Kontrollen zum Brandschutz durchgeführt werden.

Rauchmelder richtig installieren

Rauchmelder sollte man an der Decke anbringen. So erkennen die Melder den aufsteigenden Rauch am besten. Es muss nicht jeder Raum mit einem Melder ausgestattet sein. Wichtig ist vielmehr, Rauchmelder in den Räumen anzubringen, in denen geschlafen wird. Darüber hinaus sollte man unbedingt auch den Flur oder den Rettungsweg zum Telefon oder zum Haus hinaus mit einem Rauchmelder sichern.

Badezimmer und Küche man auslassen. Hier könnte ein Rauchmelder sogar stören d.h. Fehlalarm auslösen - zum Beispiel, wenn viel Dunst aufsteig.

Beim Kauf eines Rauchmelders sollte man darauf achten, dass er sich leicht stumm schalten lässt. Viele Rauchmelder haben einen großen, breiten Knopf in der Mitte. Den kann man einfach auch beispielsweise mit einem Besenstiel drücken und so den Fehlalarm ausstellen.

Rauchmelder mit Funkverbindung

Für große Wohnungen oder Häuser empfiehlt die Stiftung Warentest Rauchmelder, die über Funk mit einander verbunden sind. Fängt es zum Beispiel im Schlafzimmer an zu brennen, dann schlagen auch die Rauchmelder in den anderen Räumen Alarm. Diese Technik hat allerdings ihren Preis. Die Melder kosten zwischen 60 und 100 Euro. Die Preise für Rauchmelder ohne Funk gehen hoch bis 40 Euro. Wobei teurer nicht unbedingt besser bedeutet.

Lithiumbatterie hält zehn Jahre

Ob ein Rauchmelder ordnungsgemäß funktioniert, das muss der Mieter selbst überprüfen. Je nach Rauchmelder ist das monatlich, jährlich oder sogar einmal pro Woche nötig. Die Stiftung Warentest rät dazu, Rauchmelder mit einer Lithiumbatterie zu kaufen. Die hält zehn Jahre lang, dann muss der Melder ausgetauscht werden. Solange wacht er zuverlässig an der Decke und schlägt Alarm, wenn es qualmt oder raucht.


Hintergrund

Über dieses Thema wurde auf SR 3 am 16.05.2019 in der Sendung "Guten Morgen" berichtet.

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