Drei Haselnüsse für den Garten

Drei Haselnüsse für den Garten

Corinna Kern   06.12.2024 | 09:20 Uhr

Es ist einer der Weihnachtsfilm-Klassiker: "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Zeit zu schauen, was es mit der Haselnuss alles auf sich hat. Denn ihre Früchte sind nicht nur ein leckerer und gesunder Snack. Auch im Volksglauben spielte die Haselnuss eine bedeutende Rolle.

Der Haselnussstrauch ist seit der Eiszeit in Europa und damit auch bei uns im Saarland heimisch. Die Früchte seien entsprechend auch schon in der Steinzeit beliebte Nahrung für Mensch und Tier gewesen, sagt Gartenexpertin Heidemarie Traut aus Wadgassen. Bei der Haselnuss handelt es sich außerdem um eine Frucht. Als Obstsorte sei sie daher die älteste Europas, so Traut weiter.

Volksglauben rund um die Haselnuss

Da der Strauch bereits seit Jahrtausenden bekannt ist, hat sich im Laufe der Zeit auch ein großer Volksglauben rund um die Haselnuss entwickelt. Wie der Holunder sei auch mit der Haselnuss die germanische Hausgöttin Holda verehrt worden, sagt Volkskundler Gunter Altenkirch aus Rubenheim. „Holunder und Hasel waren in den Bauerngärten Pflicht gewesen.“

Außerdem sei es an der unteren Saar bis in die Eifel hinein üblich gewesen, Haselnusszweige zum Schutz gegen Blitz und Donner aufzuhängen, so Altenkirch. Zum Volksglauben rund um die Haselnuss gehört auch der Nikolaus. Seine Rute sei ebenfalls aus Haselzweigen gewesen. „Mit der Nikolausrute wollte man ursprünglich nicht den Kindern schmerzende Schläge besorgen. Sondern sie sollten etwas hören und etwas fühlen. Das musste unbedingt Hasel sein,“ sagt Altenkirch.

Haselnuss im Garten

In der heutigen Zeit spielt der Volksglauben rund um die Haselnuss kaum noch eine Rolle. Dafür ist es aber eine beliebte Pflanze in Gärten geworden und sollte richtig gepflegt werden.

Sie gehört zu den Flachwurzlern und muss daher nicht tief eingegraben werden. Auch regelmäßiges Düngen helfe dabei, dass die Ernte gut ausfalle. Dabei sollte der Dünger jedoch nicht zu tief eingearbeitet werden, da man ansonsten die flach wachsenden Wurzeln verletzen könnte, sagt Heidemarie Traut.

Ernte und Schnitt der Haselnuss

Gärtner brauchen Geduld bis sie ihre eigenen Nüsse ernten können. "Ab dem zweiten und dritten Standjahr tragen die veredelten Haselnüsse Früchte. Bei Sämlingen kann es acht bis angeblich zehn Jahre dauern," sagt Traut.

Bis zu sieben Meter kann die Haselnuss hoch werden. Daher sollte sie regelmäßig geschnitten werden. Wird die Pflanze wachsen gelassen, verringere sich die Ernte und der Strauch vergreise mit der Zeit.

Achtung vor dem Haselnussbohrer

Bei den Schädlingen sollten Gärtner auf den Haselnussbohrer achten, der bei der Pflanze großen Schaden anrichten kann. "Seine Larven bohren sich in die Nuss – verzehren die von Innen," so Traut. Am Strauch würden dann nur noch die leeren Nusschalen hängen.

Wer den Schädling entdeckt, der sollte die betroffenen Nüsse in den Restmüll geben, rät Heidemarie Traut. Denn in der Biotonne oder dem Komposter vermehren sich die Schädlinge immer weiter.

Sorten der Haselnuss

Wer trotz möglichen Schädlingen einen Haselnussstrauch im Garten haben möchte, kann aus vielen verschiedenen Sorten wählen. Neben der bekannten Piemont-Haselnuss empfiehlt Heidemarie Traut auch die sogenannte 'Webbs Preisnuss' und die Sorte 'Wunder von Bollweiler‘. Beide haben große Früchte, benötigen zur Befruchtung jedoch einen zweiten Strauch.

Ein Thema in der Sendung "Bunte Funkminuten" am 06.12.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

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