Die Baustelle einer Windkraftanlage in Weiten (Foto: Joachim Mohr)

Viele Auflagen für Windkraftanlage in Weiten

Reporter Max Zettler/Onlinefassung: Corinna Kern   02.02.2023 | 12:05 Uhr

In Weiten, an der Grenze zu Rheinland-Pfalz, sollen ab April vier Windräder Strom erzeugen. Die ersten Windradteile wurden bereits mit Schwertransporten geliefert. Nach dem Bau werden die Windräder jedoch nicht über den ganzen Tag laufen können, weil der Schwarzstorch in der Nähe nistet.

Windkraft soll die Zukunft der Energieerzeugung sein. Allerdings sind Windräder an Auflagen gebunden. Auch in Weiten, in der Nähe zur rheinland-pfälzischen Grenze, werden vier Windkraftanlagen gebaut, für die mehrere Auflagen ausgesprochen wurden.

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Die ersten Teile der Windräder wurden bereits geliefert, doch nach der Fertigstellung werden die vier Anlagen nicht mit voller Leistung laufen können. Der Grund: In etwa zwei Kilometer Entfernung nisten Schwarzstörche. Laut des Projektleiters der ABO Wind AG, Albrecht Gölzer, ist in den letzten Jahren ein Horst öfter besetzt gewesen und zum Brüten genutzt worden. Daher sei die Genehmigungsbehörde im Saarland zu der Auffassung gekommen, dass die Anlage den Schwarzstorch stark gefährde und hätte Auflagen ausgesprochen, so Gölzer.

Auflagen für gesamte Laufzeit

Laut des Projektleiters muss die Anlage in der Aktivitätszeit des Storches tagsüber von März bis August abgeschaltet werden. Diese Auflage ist für die vollen 29 Jahre der geplanten Laufzeit gültig.

Die ABO Wind AG kritisiert diese Auflage. Der Schwarzstorch sei in den letzten Jahren bundesweit nicht als "Schlagopfer" aufgeführt worden, so Gölzer. Dies sei nur im Saarland eine Ausnahme gewesen. Nach der Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes seien 15 Arten festgestellt worden, die nicht schlagopfergefährdet seien. Dort tauche der Schwarzstorch nicht auf, so Gölzer. "Das heißt, auch nach heutigem Recht ist der Schwarzstorch im Saarland nicht mehr schlaggefährdet."

Ein Schwarzstorch  (Foto: Joachim Mohr )

Weitere Auflagen durch Fledermäuse

Zusätzlich zu den Auflagen wegen des brütenden Schwarzstorchs kommen noch weitere, denn auch Fledermäuse sind gefährdet. Daher muss der Windpark nachts zwischen April und Oktober bei über zehn Grad und während bestimmter Windstärken stillstehen. Zu einer weiteren Abschaltung kommt es, wenn die Bauern im Umkreis pflügen oder ernten.

Sinnhaftigkeit des Projekts

Trotz der Auflagen würde sich die Anlage dennoch lohnen, so der Projektleiter. Man sei zuversichtlich, dass sich Investoren für das Bauprojekt finden. Die ansässige Bürgerinitiative "Windkraft mit Vernunft" steht der Windkraftanlage kritisch gegenüber. Laut des zweiten Vorsitzenden der Initiative, Jörg Rohles, werden die Häuser der Bürgerinnen und Bürger aus Weiten in Zukunft weniger wert sein. Zusätzlich befürchte Rohles eine schlechtere Lebensqualität.

Die Bürgerinitiative sieht sich als unabhängige Kontrollinstanz und will während seiner Laufzeit darauf achten, dass die Auflagen erfüllt werden.

Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 02.02.2023.

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