Streiks im öffentlichen Dienst: Heute Saar-Krankenhäuser betroffen
Für diese Woche hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen zum Streik aufgerufen. An einer Kundgebung in Saarbrücken nahmen am Donnerstag rund 1300 Menschen teil. Am Freitag werden die Streiks in kommunalen Kitas fortgesetzt.
Im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst ist noch keine Lösung in Sicht. Um den Druck zu erhöhen, hat Verdi für diese Woche zu Streiks aufgerufen. Heute steht der Gesundheitsbereich im Fokus.
Diese Kliniken sind vom Streik betroffen
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den kommunalen Krankenhäusern im Saarland sind dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.
Bestreikt werden heute die Winterberg-Klinik in Saarbrücken, die SHG-Kliniken auf dem Sonnenberg, in Völklingen und in Merzig, das Kreiskrankenhaus in St. Ingbert sowie die Knappschaftskrankenhäuser in Sulzbach und Püttlingen.
Die Versorgung von Notfällen sei sichergestellt, teilten die Knappschaftskliniken mit. Es sei jedoch nicht auszuschließen, dass geplante Operationen und Termine verschoben würden.
Zu einer zentralen Kundgebung auf dem Tbilisser Platz in Saarbrücken kamen rund 1300 Menschen, darunter Beschäftigte vom Winterberg, den Knappschaftskliniken Saar und dem Kreiskrankenhaus St. Ingbert. Auch Mitarbeiter zahlreicher rheinland-pfälzischer Kliniken waren vor Ort.
Bundesweit beteiligen sich nach Gewerkschaftsangaben mehr als 200 Krankenhäuser an dem Streik.
Freitag Streiks in Kitas
Am Freitag wird der Warnstreik dann auf die kommunalen Kitas ausgedehnt, betroffene Eltern seien schon per Brief informiert worden. Unter anderem sind nach Angaben der Kreisstadt Merzig die dortigen acht städtischen Kitas betroffen.
Auch die Stadtverwaltung der Landeshauptstadt geht davon aus, dass die städtischen Kitas in Saarbrücken bestreikt werden. Die Stadt empfiehlt den Eltern sich bei ihrer Kita über etwaige Betreuungsmöglichkeiten zu informieren.
Für 10.00 Uhr ist auf dem Saarbrücker Ludwigsplatz zudem eine weitere Kundgebung geplant.
Müllentsorgung wird in Saarbrücken nicht nachgeholt
Zum Auftakt der Warnstreiks am Mittwoch waren die saarländischen kommunalen Energieversorger, aber auch kommunale Bau-, Wertstoff- und Friedhöfe sowie die Müllabfuhr betroffen – so etwa in Saarbrücken beim Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetrieb (ZKE).
Dementsprechend werden Rest-, Biomüll- sowie Papiertonnen bis Freitag voraussichtlich nicht geleert. Der Wertstoffhof, das Wertstoffzentrum und die Kompostieranlage Saarbrücken sind während der Streiktage ebenfalls geschlossen. Die Abfuhren in Saarbrücken sollen laut ZKE auch nicht nachgeholt werden. Kunden mit einer vollen Mülltonne sind stattdessen aufgefordert, bei der nächsten regulären Leerung den zusätzlich anfallenden Müll in Säcken neben die Tonne zu stellen.
Leerung in Saarlouis in den kommenden Tagen
Auch in Saarlouis blieb das Wertstoffzentrum wegen des Warnstreiks zu. Die ausgefallenen Leerungen sollen dort in den kommenden Tagen nachgeholt werden.
Zu den Streiks aufgerufen hat die Gewerkschaft Verdi. Zu einer Kundgebung auf dem Neunkircher Stummplatz waren am Mittwochvormittag laut Polizei mehrere Hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer gekommen. Auf einen Demonstrationszug war "mit Blick auf die aktuelle Lage" verzichtet worden. Gemeint ist damit der tödliche Angriff mit einem Auto in Mannheim am Montag.
Forderung: Mindestens 350 Euro mehr im Monat
Hintergrund der Streiks ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen. Dort steht Mitte März die nächste Verhandlungsrunde an.
Verdi fordert für die Beschäftigen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat. Außerdem müsse über zusätzlichen Urlaub und im Krankenhausbereich über bezahlte Pausen bei Wechselschichten gesprochen werden.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 06.03.2025 berichtet.
