Sportminister wollen stärker gegen Antisemitismus im Sport vorgehen
Die Sportminister der Bundesländer und Bundesinnenministerin Faeser haben sich am Donnerstag in Saarbrücken zu ihrer Frühjahrstagung getroffen. Dabei haben sie sich vorgenommen, Antisemitismus im Sport entschieden entgegenzutreten. Auch Gewalt in Fußballstadien müsse stärker begegnet werden.
Die Sportminister der Bundesländer und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) haben sich bei ihrer Frühjahrstagung in Saarbrücken einstimmig auf gemeinsame Schwerpunkte verständigt. Demnach wollen sie vor allem ein klares Zeichen gegen Antisemitismus im Sport setzen.
"Gerade in einem Jahr mit den Olympischen Spielen in Frankreich und der Europameisterschaft in Deutschland zeigt sich der völkerübergreifende und verbindende Gedanke des Sports. Im Sport ist kein Platz für Hass, Menschenfeindlichkeit und Extremismus", sagte Joachim Hermann (CSU), Bayerns Sportminister und der Vorsitzende der Sportministerkonferenz.
Maßnahmen gegen Gewalt im Fußball
Zudem wollen die Sportminister Gewalt und verbotene Pyrotechnik in Fußballstadien nicht länger hinnehmen. Nach der Fußball-EM in Deutschland soll es deshalb ein Spitzengespräch mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) geben.
Um insbesondere wiederholt auffallende Straftäter aus den Stadien fernzuhalten, soll neben den individuellen Maßnahmen seitens der Vereine etwa der vermehrte Einsatz von spezialisierten "Fußballstaatsanwälten" geprüft werden, um eine effektivere Strafverfolgung zu gewährleisten. "Wir sind klar der Auffassung, dass die bestehenden, durchaus anerkennenswerten Präventionsansätze des DFB, der DFL und der Vereine nicht ausreichen", so Hermann.
Olympische Spiele in Deutschland?
Weiteres Thema der Konferenz war eine deutsche Bewerbung für die Olympischen Spiele. Bereits im vergangenen Sommer hatte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) eine Diskussion über eine mögliche Bewerbung, zum Beispiel für die Sommerspiele 2036 oder 2040, angeregt.
"Wir wollen Olympische und Paralympische Spiele wieder nach Deutschland holen. Deshalb unterstützen wir den Bewerbungsprozess unseres Nationalen Olympischen Komitees. Wir sehen hier große Chancen für unser Land: Olympische und Paralympische Spiele können große Kräfte freisetzen", sagte Bundesinnenministerin Faeser.
52 Jahre nach den Olympischen Spielen in München sei es wieder an der Zeit für Olympia in Deutschland, etwa 2040. Welche Region Deutschland zur Austragung ins Rennen schicken wird, ist derzeit noch offen.
Über dieses Thema berichten die SR info-Nachrichten im Radio am 18.04.2024.