Schwarzarbeit macht den Friseuren im Saarland zu schaffen
Wie vieles andere auch wird derzeit auch der Friseurbesuch immer teurer. Gleichzeitig bieten zunehmend Salons Haarschnitte zu sehr günstigen Preisen an. Die Innung der Friseure im Saarland merkt jetzt an: Das könnte an der Schwarzarbeit liegen.
Friseurmeister Werner Lieb aus St. Ingbert ist stolz darauf, Friseur zu sein. Der Beruf hätte schon immer große Anerkennung in der Bevölkerung genossen. "Gepflegtheit ist einfach vielen Menschen sehr wichtig, da sie wissen, dass sie dadurch einen besseren Eindruck machen."
Zunehmend unfaire Konkurrenz
Derzeit gebe es aber eine Veränderung in der Branche: Seit einigen Jahren hätten viele Frisiersalons mit unfairer Konkurrenz zu kämpfen. Immer mehr Friseure würden Geld sparen, indem sie an Sozialabgaben sparen. So könnten sie den Haarschnitt günstiger anbieten. Der Vorwurf, den Werner Lieb und die Landesinnung der Friseure erheben: Schwarzarbeit.
Der Landesinnung der Friseure ist das ein Dorn im Auge. Einige Betriebe würden ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur als „geringfügig beschäftigt“ anmelden, also auf Basis von 520 Euro pro Monat. Tatsächlich sollen die Mitarbeiter aber Vollzeit arbeiten und deutlich höhere Löhne erhalten, nur unter der Hand.
Eine andere Masche sei , Friseursalons als Kleinunternehmen einzutragen. Diese sind mit einem Jahresumsatz von bis zu 25.000 Euro steuerfrei. Ein unrealistisch niedriger Wert für Friseurbetriebe, sagt der Geschäftsführer der Friseurinnung, Mirko Karkowsky. Er fordert, die Mindestlöhne einzuhalten, Sozialabgaben und generell faire Löhne zu zahlen. Es müsse auch mehr Kontrollen geben.
Ein Thema in der "Region am Mittag" auf SR 3 Saarlandwelle am 05.04.2025.