Kaufhof-Investor Aachener hat neuen Geschäftsführer
Wie es mit dem ehemaligen Kaufhof in Saarbrücken weitergeht, ist nach wie vor völlig offen. Am Montag ist der bisherige Geschäftsführer der Modekette Aachener, der per Haftbefehl gesucht wird, von seinem Posten zurückgetreten. Am Donnerstag will ein Asia-Lebensmittelmarkt im Gebäude eröffnen.
Die Modekette Aachener, die mehrere Kaufhof-Filialen übernehmen will, darunter auch die in Saarbrücken, hat einen neuen Geschäftsführer. Das Unternehmen bestätigte dem SR, dass der Rechtsanwalt Oliver Nobel den Chefposten übernommen hat, nach eigenen Angaben ein „krisenerfahrener Restrukturierungsexperte“.
Weiter viele Fragezeichen
Der Wechsel werde von den Vermietern unterstützt, teilte das Unternehmen mit. Vorgänger Friedrich-Wilhelm Göbel war am Montag zurückgetreten. Er wird noch immer per Haftbefehl gesucht, weil er zu einem Gerichtstermin nicht erschienen ist.
Trotz des Wechsels an der Spitze bleiben die Eröffnungstermine in Saarbrücken und weiteren Städten derzeit offen. In Cottbus hat die Stadt als Eigentümerin der dortigen Kaufhof-Immobilie am Dienstag reagiert und den Vertrag mit Aachener fristlos gekündigt.
Nobel plant Bestandsaufnahme
Zum ehemaligen Saarbrücker Kaufhof sagte eine Sprecherin von Nobel dem SR, als erstes sei Kontakt zu Vermietern und Lieferanten aufgenommen worden. In den kommenden Tagen werde nun ein Überblick über die Prozesse und die aktuelle Lage der Modehäuser erarbeitet.
Außerdem soll zuerst bewertet werden, welche Neueröffnungspläne wie weit vorangeschritten sind, zum Beispiel hinsichtlich der schon angekommenen Ware. Dazu gehöre auch Saarbrücken. Derzeit seien rund 400 Mitarbeiter in den schon bestehenden deutschen Standorten beschäftigt.
Asia-Markt auf 800 Quadratmetern
Ein neues Eröffnungsdatum für den Saarbrücker Kaufhof nannte das Unternehmen nicht. Dennoch sollen Kunden schon am Donnerstag dieser Woche wieder Zugang zu den Räumlichkeiten bekommen. Ein Untermieter von Aachener, Go Asia, will am 23. November dort einen Supermarkt mit asiatischen Lebensmitteln eröffnen.
Auf rund 800 Quadratmetern sollen mehr als 7000 Originalprodukte aus Fernost angeboten werden. Dazu zählt Go Asia importiertes Obst und Gemüse, Getränke, Tiefkühl-Fisch, Convenience-Produkte, Trockenwaren und Lebensmittelkonserven, aber auch Süßwaren, Gewürze, Saucen, Pasten und Öle. Ergänzt werden soll das durch ein wechselndes Nonfood-Angebot.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 21.11.2023 berichtet.