Bahnsteig in Perl modernisiert - Bahnhofsgebäude soll folgen
In Perl ist der Bahnhof barrierefrei umgebaut worden. Dadurch können Rollstuhlfahrer jetzt auch direkt in den Zug einsteigen. Auch der Weg zum Bahnsteig ist ab sofort ohne Treppen erreichbar. Und auch das Bahnhofsgebäude soll saniert werden.
Neben dem barrierefreien Zugang zum Bahnsteig in Perl, der jetzt durch eine Rampe erreichbar ist, wurde auch der Bahnsteig selbst auf 56 Zentimeter angehoben. Dadurch können Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer ohne Hindernisse in die Züge einsteigen.
Millionen für Umbaumaßnahmen
Zusätzlich wurde die Beleuchtung des Bahnhofs erneuert. Die Kosten der Umbaumaßnahmen beliefen sich auf insgesamt 4,8 Millionen Euro und wurden vom Bund und dem Land übernommen.
Durch einen Zehn-Jahres-Plan ist im Saarland festgehalten, welche Bahnhöfe ebenfalls saniert und umgebaut werden. Laut Stefan Schwinn von der Deutschen Bahn, zuständig für die Infrastruktur an den saarländischen Bahnhöfen, laufen die entsprechenden Maßnahmen auf Hochtouren.
Auch Bahnhofsgebäude soll saniert werden
Auch das alte Bahnhofsgebäude in Perl ist sanierungsbedürftig. Die Gemeinde Perl hatte es an einen Investor verkauft. Dieser will laut Perls Bürgermeister Ralf Uhlenbruch den ganzen Bereich vom ehemaligen Zoll in Perl, am Bahnhof vorbei bis zur Bahnunterführung in Richtung Mosel verändern.
Zunächst solle das Bahnhofsgebäude selbst touristisch aufgewertet werden. Das habe man mit dem Investor vereinbart. Danach sollen im Bahnhofsumfeld Wohnquartiere geschaffen werden.
Wenn alles nach Plan läuft, seien erste Ergebnisse bereits in ein, zwei Jahren sichtbar, meint Uhlenbruch.
Marode Bahnhöfe im Saarland
Heruntergekommene Bahnhofsgebäude gibt es nicht nur in Perl – sondern bundesweit. Jahrelang wurden die Gebäude von der Bahn an die Kommunen oder private Investoren verkauft.
"Das ist ein Wegfehler der Bahnreform, dass die Gebäude nicht zum Kern der Infrastruktur gezählt werden", sagt Stefan Schwinn, Leiter der Personenbahnhöfe der Deutschen Bahn Region Mitte. Künftig wolle man "die Gebäude wieder ganzheitlich in den Blick" nehmen.
Das Problem – bei den verkauften Bahnhofsgebäuden hat die Bahn keinen Einfluss mehr. Die Gebäude, die aber noch der Bahn gehören, sollen nach und nach modernisiert werden. Dafür werde zurzeit viel investiert, meint Oliver Luksic, der parlamentarische Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium.
Sanierungspläne für weitere Bahnhöfe
Zum Beispiel am Saarbrücker Hauptbahnhof. "Da zieht jetzt ja die Bundespolizei als Mieter ein. Da wo der Bund noch eine Einflussmöglichkeit hat beim Gebäude, da kann man das machen.", so Luksic. Das erhöhe auch die Sicherheit. Auch in Neunkirchen gebe es ähnliche Überlegungen.
Es soll sich also was tun, bei den größeren Bahnhöfen im Saarland. Bei vielen kleineren Bahnhöfen, die bereits vom Bund verkauft wurden sieht es eher schwieriger aus. Da müsste dann die Gemeinde oder eben ein Investor – wie in Perl – aktiv werden.
Baubeginn in Bous und Ottweiler
Noch in diesem Jahr sollen die Baumaßnahmen an den Bahnhöfen in Bous und Ottweiler starten. Laut Schwinn sind alle Baumaßnahmen im Zeitplan. Die Bahn rechnet mit Kosten bis insgesamt 20 Millionen Euro für die beiden Standorte.
Zu den Bahnhöfen gehören in der Regel auch Bahnhofsgebäude. Diese sind im Saarland häufig marode und sanierungsbedürftig. Die Gebäude, bei denen die Deutsche Bahn Eigentümerin ist, sollen in Zukunft restauriert werden und nicht weiter verfallen.
Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 04.03.2024 und am 06.03.2024 auf SR 3 Saarlandwelle