Containerdorf Ensdorf (Foto: SR)

Containerlager in Ensdorf bleibt erstmal weiter bestehen

  18.10.2023 | 15:37 Uhr

Noch Anfang Oktober war unklar, wie es mit dem Containerlager für Geflüchtete in Ensdorf weitergeht. Zwar hatten sich SPD und CDU im Saar-Landtag für die Fortführung ausgesprochen, doch die finale Zusage blieb aus. Nun steht fest: Der Mietvertrag wird einmalig um sechs Monate verlängert.

Mitte November sollte der Mietvertag für das Containerlager für Geflüchtete in Ensdorf auslaufen. Bislang war unklar, wie es danach weitergehen soll. Die Landesregierung hat sich nun jedoch dafür entschieden, den Mietvertrag einmalig für sechs Monate zu verlängern.

Innenminister Reinhold Jost (SPD) begründete die Entscheidung unter anderem mit der aktuellen Weltlage. Die Geschehnisse könnten zu einem weiteren Anstieg der Flüchtlingszahlen in Deutschland führen. Die Aufgabe der Container wäre daher die falsche Reaktion.

"Dennoch gilt: das Containerdorf wird keine dauerhafte Lösung werden. Daher suchen wir bereits nach Alternativen, um so die Etablierung von Doppelstrukturen zu vermeiden und keine überflüssigen Kosten zu verursachen", sagte Jost.

"Entscheidung für Aufbau vollkommen richtig"

Innenminister Jost zog am Mittwoch dennoch eine positive Zwischenbilanz. "Das Containerdorf hat seinen Zweck bisher voll und ganz erfüllt. Betrachtet man die derzeitige Situation in anderen Bundesländern, hat sich die Entscheidung für dessen Aufbau als vollkommen richtig und wichtig erwiesen", so der Innenminister.

Dadurch sei eine Überlastung der Landesaufnahmestelle in Lebach dauerhaft verhindert worden. Zudem habe man den Kommunen mehr Zeit für die Unterbringung verschaffen können und sie damit entlastet.

Kritik vom Flüchtlingsrat

An der Unterbringung der Geflüchteten in den Containern hatte es immer wieder Kritik gegeben. Der Saarländische Flüchtlingsrat bemängelte etwa fehlende Integrationsangebote und das Kantinenessen.

Über dieses Thema hat auch der "SAARTEXT" am 18.10.2023 berichtet.


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