St. Wendel will zur „Studentenstadt ohne Hochschule“ werden

Jede Stadt hat ihre eigenen kleinen oder großen Probleme. Viele fokussieren sich dabei auf die Innenstadt. So kämpft man in St. Wendel gegen den Leerstand und setzt dabei auf eine grenzübergreifende Lösung.

Die Innenstadt in St. Wendel unterscheidet sich stark von anderen saarländischen Kreisstädten: Wenig Einzelhandel, kaum Kettenbetriebe und dafür viel Gastronomie. Alles wird umschlossen von mittelalterlichen Altbauten.

St. Wendel will zur „Studentenstadt ohne Hochschule“ werden

Viel Leerstand in St. Wendel

Es gibt nur ein Problem: den Leerstand. „Sie ist ein bisschen leerer geworden, weil weniger Geschäfte da sind“, so eine Passantin. In der ganzen Stadt sieht man leere Schaufenster, insbesondere in der Neumarktstraße oder der Dom-Galerie. Durch die Corona-Pandemie und die jetzige Inflation mussten laut örtlichen Einzelhändlern viele Geschäfte schließen.

Um die St. Wendeler Innenstadt wieder mehr zu beleben, versucht Bürgermeister Peter Klär (CDU) eine ganz bestimmte Zielgruppe anzusprechen: Studierende aus den rheinland-pfälzischen Birkenfeld, die am dortigen Umweltcampus studieren.

Wohnraum für Studierende

Damit möchte der Bürgermeister St. Wendel zur ersten „Studentenstadt ohne Hochschule“ machen. Viele Studierende pendeln ohnehin bereits aus dem Saarland über die Ländergrenze.

„Wir wollen den jungen Menschen Wohnungen anbieten, dass sie hier wohnen und mit der Fahrkarte als Semesterticket direkt in Birkenfeld sind“, so Klär.

Möglich wird das durch Bauplanänderungen. Diese werden vom Land bezuschusst. „Unsere Stadt ist ja geprägt durch Altbauten und historische Altbauten, zum Teil auch denkmalgeschützte Quartiere“, so Klär. Man wolle durch Planungsänderungen die Möglichkeit schaffen, dass Mieter neben Ladenlokalen in Zukunft auch Wohnungen anbieten können. „Vor allen Dingen auch im Erdgeschoss.“

Alternative Wohnkonzepte

Die Wohnungen sind zwar oft nicht barrierefrei, aber für die meisten jungen Leute sei das oft noch kein Thema. Bisher habe der Bürgermeister viel Zuspruch von örtlichen Vermietern zu den Plänen erhalten. Viele denken auch über alternative Wohnkonzepte nach, um Studierende in die Stadt zu holen.

Günstig Wohnen gegen Arbeit

So sei die Idee entstanden, dass junge Menschen in der großen Pflegeeinrichtung der Stadt aushelfen könnten - nicht jedoch als Pfleger, so Klär. Als Gegenleistung würde den Studierenden günstiger Wohnraum angeboten.

Das Konzept „Studentenstadt ohne Hochschule“ befürwortet laut Klär auch der Dekan des Birkenfelder Umweltcampus. Auch die HTW in Saarbrücken habe bereits Interesse an dem Konzept gezeigt.

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