Neue Galeria-Eigentümer wollen mehr als 70 Filialen erhalten
Der neue Investor und Eigentümer von Galeria Karstadt Kaufhof steht fest. Demnach übernimmt ein Konsortium aus einer US-Investmentgesellschaft und dem deutschen Unternehmer Bernd Beetz die insolvente Warenhauskette. Mehr als 70 der 92 Filialen bundesweit sollen bestehen bleiben – wie die Chancen für den Standort in Saarbrücken stehen.
Es ist offiziell: Die insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof bekommt neue Eigentümer. Demnach haben die US-Investmentgesellschaft NRDC von Richard Baker und der Unternehmer Bernd Beetz den Bieterwettstreit gewonnen.
"Wir sind froh, dass unser Plan einstimmig angenommen und unterstützt wird. Wir glauben an die Zukunft von Galeria und haben nur einen Fokus: das Warenhaus", teilte einer der Investoren, der Unternehmer Bernd Beetz, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Essen mit. Weiter betonte der 73-Jährige: "Wir wollen langfristig investieren, entwickeln und wachsen."
Die neuen Eigentümer der insolventen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof werden voraussichtlich mehr als 70 der 92 Filialen fortführen. Das teilte Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus am Mittwoch in Essen mit. Damit sei es möglich, eine große Mehrheit der Arbeitsplätze zu erhalten.
Insolvenzplan soll spätestens Ende April vorliegen
Die Zahl der Filialen, die erhalten bleiben sollen, ist Teil der Investorenvereinbarung, die am Dienstag notariell beurkundet wurde. Die unterzeichnete Vereinbarung über die Übernahme tritt jedoch nur dann in Kraft, wenn das Amtsgericht Essen und die Gläubigerversammlung dem von Denkhaus erstellten Insolvenzplan zustimmen.
Denkhaus will den Insolvenzplan bis Ende April vorlegen. Die Gläubiger kommen dann am 28. Mai in der Messe Essen zusammen, um darüber abzustimmen.
Das Insolvenzverfahren war in der vergangenen Woche eröffnet worden. Galeria hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Der bislang zur Signa-Gruppe des Österreichers René Benko gehörende Konzern beschäftigt rund 12.800 Menschen.
Chancen für Standort in Saarbrücken gestiegen
Bei Galeria Karstadt in Saarbrücken arbeiten rund 140 Menschen. Dort läuft das Geschäft trotz Insolvenz gut. Die Chancen auf einen Erhalt der Filiale in Saarbrücken stehen dabei recht gut – die zukünftigen Eigentümer von Karstadt und Kaufhof erklärten am Dienstag, dass die regionale Verantwortung der Standorte gestärkt werden soll.
Bei allen Standorten, also auch bei Karstadt in Saarbrücken, wird derzeit zudem über eine Absenkung der Mieten für die Warenhäuser verhandelt. Das dürfte in Saarbrücken einfacher sein als an anderen Standorten.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 10.04.2024 berichtet.