Sparkasse Merzig-Wadern Gläubiger der Signa-Gruppe
Die Insolvenz der Signa-Gruppe von René Benko, zu der auch Galeria Karstadt Kaufhof gehört, betrifft das Saarland nicht nur mit Blick auf Saarbrücken, sondern auch in finanzieller Hinsicht: Die Sparkasse Merzig-Wadern gehört zu den Gläubigern.
Die Nachrichten rund um die Signa-Gruppe des österreichischen Immobilienmoguls René Benko reißen nicht ab. Nicht nur dass der ehemalige Kaufhof in Saarbrücken wohl vorerst keinen Nachmieter findet. Am Montag wurde auch noch bekannt, dass die Sparkasse Merzig-Wadern zu den Gläubigern der insolventen Signa-Gruppe gehört.
Engagement in „geringem Umfang“
Gegenüber dem SR bestätigte das öffentlich-rechtliche Kreditinstitut einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenportals Bloomberg News. Dieses konnte nach eigenen Angaben Gerichtsunterlagen einsehen, auf denen neben der Sparkasse Merzig-Wadern unter anderem auch die Sparkasse Südwestpfalz und die Sparkasse Südpfalz auf der Gläubigerliste stehen.
Eine genaue Summe des Engagements bei Signa wollte die Sparkasse Merzig-Wadern unter Verweis auf das Bankgeheimnis nicht nennen. Es hieß lediglich, man habe Signa „in einem geringen Umfang“ Mittel zur Verfügung gestellt. Aus der Insolvenz von Signa ergäben sich keine „bedeutenden Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation der Sparkasse Merzig-Wadern“. Bei dem Engagement sei man maximal kaufmännisch vorgegangen.
Wirtschaftliche Turbulenzen
Die Signa Holding GmbH ist ein österreichisches Immobilien- und Handelsunternehmen, das im Jahr 2000 von René Benko gegründet worden war. 2013 kaufte Signa Karstadt auf, 2018 fusionierte man die Kaufhauskette mit der ebenfalls übernommenen Galeria Kaufhof.
Der Einzelhandelsriese geriet jedoch immer wieder in wirtschaftliche Schwierigkeiten und musste 2020 ein Schutzschirmverfahren beantragen. Zahlreiche Häuser wurden geschlossen, darunter im Oktober 2020 der Kaufhof Neunkirchen. 2022 folgte ein zweites Schutzschirmverfahren, das zum 1. Juni 2023 beendet wurde. Am 29. November wurde schließlich ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung angemeldet.
Zukunft für Saarbrücker Standorte weiter unklar
Was die Insolvenz der Signa-Gruppe für Karstadt und das ehemalige Kaufhof-Gebäude in Saarbrücken bedeutet, ist weiterhin völlig unklar. Eigentlich wollte die Modehauskette Aachener als Mieter im ehemaligen Kaufhof eine Filiale eröffnen. Nachdem Aachener jedoch selbst Insolvenz angemeldet hat und nach eigenen Angaben nicht mehr mit dem Standort Saarbrücken plant, ist die Zukunft des Gebäudes ungewiss.
Lediglich im Erdgeschoss hat sich, als Untermieter von Aachener, ein Asia-Markt angesiedelt, und das Parkhaus hat die Deutsche Bahn-Tochter Contipark übernommen, die als „BahnPark“ aktuell mit einem Kampfpreis von drei Euro pro Tag dem Platzhirschen QPark Konkurrenz macht.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 18.12.2023 berichtet.