Ein Traktor pflügt einen Acker. (Foto: picture alliance/Armin Weigel/dpa)

Saarländischer Bauernverband: Bürokratie ist eine zu große Belastung

Moderation: Simin Sadeghi/Onlinefassung: Dagmar Scherer   19.01.2024 | 12:15 Uhr

In Berlin ist die Grüne Woche gestartet. Im Vorfeld gab es ein Treffen der Landwirte mit Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir. Mit dabei war auch Peter Hoffmann vom saarl. Bauernverband. Er sagt: Erst müsse das Thema "Agrar-Diesel-Subvention" geklärt werden und dann endlich die Themen angegangen werden, die schon seit 20 Jahren anliegen.

Pünktlich zum Ende der Bauernproteste ist am 19. Januar die Internationale Grüne Woche in Berlin gestartet. Die aufgeheizte Stimmung bei den Landwirten geht natürlich auch an der Agrarmesse nicht vorbei, denn neben der Bundesregierung ist auch der Bauernverband Mitausrichter. Und die beiden Parteien sind sich wegen der geplanten Kürzungen bei den Subventionen im Moment alles andere als grün.

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"Die Themen, die seit 20 Jahren anliegen, müssen jetzt endlich angegangen werden"
Audio [SR 3, Moderation: Simin Sadeghi, 19.01.2024, Länge: 03:20 Min.]
"Die Themen, die seit 20 Jahren anliegen, müssen jetzt endlich angegangen werden"
Gespräch mit Peter Hoffmann vom saarl. Bauernverband

Am Vortag zur Eröffnung der Grünen Woche gab es zwischen Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und dem Bauernverband Gespräche. Mit dabei war Peter Hoffmann, Präsident des saarländischen Bauernverbandes. Über die Forderung der Landwirte, auch den schrittweise Abbau der Agrardiesel-Subvention zurück zu nehmen, habe es ein sehr offenes Gespräch mit dem Minister gegeben, um einen Weg "aus dieser vertrakten Situation" zu finden, sagt Hoffmann.

Erst das Diesel-Thema, dann die weiteren Themen

Aber es gehe den Landwirten nicht nur um den Agrardiesel, sagt Hoffman. Es müssten nun endlich auch die Themen angegangen werden, die schon seit 20 Jahren in dem Fass liegen würden, welches der "Tropfen Agrardiesel" nun zum Überlaufen gebracht habe. Aber nichts desto trotz müsste erst das Thema "Agrardiesel" geklärt werden, sagt er. "Dann reden wir über die Themen, die uns schon seit Jahren beschäftigen."

Bürokratie für saarländische Bauern besonders belastend

Eine große Belastung für die Landwirte ist unter anderem die Bürokratie. Für die Landwirte im Saarland stellt sie ein besonders großes Problem dar, denn im Gegensatz zu den riesigen Betrieben in Niedersachsen oder Sachsen-Anhalt gibt es im Saarland nur kleinere Betriebe und Nebenerwerbsbetriebe. Anders als in Großbetrieben müssen sich die Landwirte hier in der Regel selbst um dem Papierkram kümmern. "Wir sind Bauern geworden, um draußen auf den Feldern und in den Ställen zu arbeiten, um gesunde, regionale Lebensmittel zu erzeugen und nicht die Hälfte des Tages im Büro zu verbringen", sagt der saarländische Bauernpräsident.

Doch genau so sei es inzwischen. "Wir haben Dokumentationspflichten." Es gebe quasi jeden Tag einen Antrag auszufüllen "und in jedem Jahr wird uns ein neuer, leerer Ordner ins Regal gestellt, der bis zum Jahresende dann auch gefüllt ist." Für Hoffmann ist deshalb der Abbau der Bürokratie eine große Notwendigkeit - er ist aber skeptisch, ob das auch kommen wird.

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 19.01.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

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