Symbolbild: Breitbandinternetausbau auf dem Land (Foto: dpa/Julian Stratenschulte)

Breitbandausbau bis Ende 2018?

Studiogespräch: Gerd Heger / Florian Mayer   14.12.2018 | 12:15 Uhr

Eine schnelle und zuverlässige Internetleitung ist für Firmen und Privatpersonen mittlerweile von großer Bedeutung. Im Saarland hat ein Breitbandzugang lange Zeit vielerorts gefehlt. Deshalb wurde seit 2017 kräftig ausgebaut. Eine Datenrate von mindestens 50 Mbit pro Sekunde war das Ziel - flächendeckend im Saarland, bis Ende 2018. Im SR 3-Studiogespräch berichtet Florian Mayer, was sich getan hat.

Der geplante Breitbandausbau im Saarland werde bis Ende 2018 abgeschlossen sein, heißt es seitens der eGo Saar. Das ist der Zweckverband, der für dieses Projekt zuständig ist. Laut dem Leiter Thomas Haböck sind rund 90 Prozent der Baumaßnahmen abgeschlossen. Die restlichen zwei Wochen sollten den Telekommunikationsunternehmen reichen, um fertig zu werden. "Nahezu flächendecken“ solle dann, so Haböck, das Saarland mit 50 Mbit versorgt sein. Das heißt aber nicht, dass schnelles Internet automatisch im ganzen Saarland verfügbar ist.

Bis Ende 2018: 86 Prozent im Saarland mit Breitband versorgt

Die Bundesregierung definiert eine flächendeckende Breitbandversorgung ab dem Zeitpunkt, ab dem 85 Prozent der Haushalte und Betriebe versorgt sind. Im Saarland gehe bei man bei der Ego Saar von 86 Prozent bis zum 31. Dezember 2018 aus. Danach wird es also immer noch Flecken im Saarland geben, die nicht mit mindestens 50 Mbit pro Sekunde surfen können. Der Ausbau soll danach aber weitergehen.

Das mit diesem Jahr endende Breitbandprojekt betrifft nur die Gebiete, in denen die Internetanbieter wirtschaftlich keinen Sinn gesehen haben, schnelles Internet zu verlegen. Das sind Gebiete quer übers Saarland verteilt: 200 Stadt- und Ortsteile mit gut 75.000 Haushalten und Betrieben. Diese Gebiete zusammen mit denen, in denen die Anbieter ohnehin ausbauen wollen, ergeben dann diese "nahezu flächendeckende“ Versorgung.

Verbraucher müssen selbst tätig werden

Am 1. Januar surft dann aber nicht jeder, der im Ausbaugebiet wohnt, automatisch mit 50 Mbit pro Sekunde. Der Breitbandausbau stellt nämlich nur sicher, dass ein solcher Anschluss auch technisch machbar ist. Hier müssen sich also die Verbraucher bei ihrem jeweiligen Internetanbieter informieren. Dabei können allerdings Probleme auftreten. Denn die bestehenden Tarife sind Verträge mit Laufzeiten. Im schlimmsten Fall kann es also sein, dass man zwei Verträge über eine bestimmte Zeit zahlen muss, wenn man sofort schnelleres Internet haben will.

"Breitbandausbau nur ein Einstieg"

Kritik und Lob kommt seitens der Linken im Saarland. Der parlamentarische Geschäftsführer Jochen Flackus sagte dem SR, es sei jetzt höchste Zeit geworden, allerdings brauche es eine Gigabit-Gesellschaft, wenn man Produktion digital steuern will. Dazu braucht es dann Glasfaserleitungen bis in jedes Haus hinein. Und das wird teuer: Zwölf Milliarden Euro hat der Bund deutschlandweit zur Förderung in Aussicht gestellt. Bis 2025 soll dann dieser Ausbau abgeschlossen sein.

Ein Thema in der "Region am Mittag" vom 14.12.2018 auf SR 3 Saarlandwelle.

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