Bürgermeisteramt in Schiffweiler: drei Kandidaten stehen Rede und Antwort
Podiumsdiskussion am Donnerstag, 16. Mai 2024
Mehr Sicherheit, mehr Sauberkeit, der Kampf gegen Schrottimmobilien und Leerstand - einige der Themen, die in Schiffweiler anstehen. Drei Kandidaten wollen es anpacken und bewerben sich für das Bürgermeisteramt der Gemeinde. Am 16. Mai gab es eine Podiumsdiskussion von SR 3 Saarlandwelle und Saarbrücken Zeitung mit den drei Bewerbern.
Nach fast 13 Jahren im Amt tritt Markus Fuchs nicht mehr an. Der SPD-Politiker hatte sich schon Anfang September entschlossen, aus Altersgründen vorzeitig in den Ruhestand zu gehen.
Um seine Nachfolge als Bürgermeister der Gemeinde mit rund 15.600 Einwohnern und vier Ortsteilen bewerben sich drei Kandidaten. Gewählt wird am 9. Juni.
Am 16. Mai stellten sich die Bewerber um das Bürgermeisteramt im Bürgerhaus Heiligenwald bei einer Podiumsdiskussion des Saarländischen Rundfunks und der Saarbrücker Zeitung den Fragen zu ihren Plänen für die Gemeinde.
Große Einigkeit, wenig Streit
Die dritte Podiumsdiskussion von SR und SZ, das dritte Mal volles Haus. Auch in Schiffweiler wollten viele Bürger die Bürgermeistermeisterkandidaten auf dem Prüfstand sehen. Leerstand und Industriebrachen, fehlende Kita-Plätze, die touristische Zukunft - die Herausforderungen in der Gemeinde sind groß. Richtige Kontroversen gab es an diesem Abend aber nicht.
Vielmehr Einigkeit, dass der Gemeinde in vielen Bereichen die Hände gebunden sind. Dominik Dietz, SPD-Ortsvorsteher von Schiffweiler, verteidigte dennoch den Kurs von Noch-Amtsinhaber Markus Fuchs. Man habe viel in die Gemeinde investiert, außerdem habe man jetzt auch kurzfristig Lösungen gefunden, etwa für das jahrelang brachliegende Industriegelände der Firma Paulus. Der Polizist Cedric Jochum von der CDU setzt vor allem auf Angriff. Das SPD-geführte Rathaus habe zu wenig gemacht, Haushaltsmittel nicht abgerufen und eingesetzt. Autoverkäufer Ado Zimic von der Freien Bürgerliste schlug unter anderem vor, die Vergabe von Kita-Plätzen durch eine Software zu vereinfachen und den Tourismus rund um Grube und Alm in Reden auszubauen.
Langfassung der Podiumsdiskussion
Programmtipp
Einen Zusammenschnitt der Podiumsdiskussion gibt es auch am Samstag, 08. Juni, von 11.00 -12. 30 Uhr auf AntenneSaar
Die Kandidaten
Dominik Dietz (SPD)
SPD-Politiker Dominik Dietz, 43 Jahre und Familienvater, ist seit 2010 Vorsitzender des Gemeinderates Schiffweiler. Damals wurde der Bauingenieur zum Nachfolger seines Vaters gewählt, der das Amt aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. Im November 2023 wählte ihn der SPD-Gemeindeverband Schiffweiler mit 95 % zum Bürgermeisterkandidaten. Dietz und die SPD setzen im Wahlkampf unter anderem darauf, die Gemeinde interessanter für Familien zu machen, mit einem Neubaugebiet im Nudental und kostenloser Kinderbetreuung. Außerdem will Dietz etwas gegen den Leerstand und verfallene Gebäude tun. Vor allem der Verfall der alten Industriebrache Paulus-Gelände und der ehemaligen Kulturstätte Saalbau sorgt bei den Bürgerinnen und Bürgern für Unmut.
Cedric Jochum (CDU)
Auch CDU-Kandidat Cedric Jochum will gegen den Leerstand in der Gemeinde vorgehen, zur Not sollen Schrottimmobilien aufgekauft und abgerissen werden. Der 31 Jahre alte Polizeikommissar will ebenfalls Neubaugebiete schaffen, unter anderem um Wohnungen für Senioren zu bauen. Zusätzlich setzt Jochum auf das Thema Sicherheit und auf mehr Sauberkeit in der Gemeinde. Jochum ist der jüngste unter den Bewerbern für das Bürgermeisteramt. 2020 trat er in die CDU ein, in den vergangenen Jahren zog er von Riegelsberg nach Schiffweiler.
Ado Zimić (Freie Bürgerliste FBL)
Ado Zimić, 37 Jahre und Automobilkaufmann tritt für die Freie Bürgerliste an. Er will die Gemeinde besser vermarkten und sie so attraktiver machen, unter anderem als Standort für Firmen. Auch er setzt sich daher dafür ein, die Schrottimmobilien in den Ortskernen zu beseitigen. Zudem will er die Infrastruktur verbessern, das Busnetz ausbauen, die Bahnhöfe der Gemeinde wieder ansehnlicher und vor allem barrierefrei machen. Schiffweiler soll, seiner Ansicht nach, nicht nur für seine Bürgerinnen und Bürger attraktiver werden, sondern auch als Naherholungsgebiet für den Tourismus.