Rund 50 Saar-Schulen profitieren von neuem Bildungsprogramm
Gute Bildungschancen für Kinder unabhängig von der sozialen Lage der Eltern – das ist das wesentliche Ziel eines neuen Förderprogramms für Schulen. Im Saarland profitieren laut Ministerium rund 50 Schulen in "herausfordernden Lagen" davon.
In Deutschland ist die Bildung von Kindern noch stark vom Geldbeutel und der sozialen Herkunft der Eltern abhängig. Das neue Startchancen-Programm, das am Freitag in Berlin besiegelt wurde, soll das ändern: Bund und Länder wollen Schulen an sozialen Brennpunkten in den kommenden zehn Jahren demnach mit 20 Milliarden Euro stärken.
"Der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg ist nach wie vor sehr stark und vielleicht sogar wieder stärker geworden. Das Startchancen-Programm kann dazu beitragen, diesen Zusammenhang aufzubrechen", erklärten die saarländische Bildungsministerin und Präsidentin der Kultus-Minister-Konferenz (KMK), Christine Streichert-Clivot (SPD), und Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) am Freitag.
Zwölf Millionen Euro jährlich für Saar-Schulen
Im Saarland werden von dem Programm rund 50 Schulen profitieren, wie das Bildungsministerium mitteilte. Ab dem Start des Programms zum 1. August 2024 werde das Saarland über zehn Jahre jährlich rund 12 Millionen Euro an Bundesmitteln zur Umsetzung bekommen. Dieselbe Summe muss das Land aufwenden, dafür aber keine zusätzlichen Mittel einbringen. Es reicht, bestehende Programme einzurechnen.
Ziel des Programms sei, Schulen in schwierigen sozialen Lagen Unterstützung zu geben. Im Saarland sollten rund 30 Grundschulen sowie 20 weiterführende und berufliche Schulen beteiligt werden, hieß es. Der größte Teil dürfte im Regionalverband Saarbrücken liegen.
Das Programm setzt sich aus drei Säulen zusammen, so soll es Investitionen in die Lernumgebung geben, für die Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie Mittel zu Stärkung der multiprofessionellen Teams.
Schön: "Zerfleddertes Konzept"
Die saarländische Bundestagsabgeordnete Nadine Schön (CDU) begrüßte zwar die Einigung bei dem neuen Programm, kritisierte es jedoch zugleich als "zerfleddertes Konzept", mit dem eine strukturelle Verbesserung des Bildungsniveaus nur schwer zu erreichen sei.
"In diesem Jahr werden geschätzt etwa zehn saarländische Schulen von dem Konzept profitieren, im Endausbau in einigen Jahren dann vielleicht 40. Genaue Zahlen liegen mir bisher nicht vor. Bedenkt man, dass es über 300 Schulen im Saarland gibt, sieht man schon, dass das Programm nicht flächendeckend wirken wird", sagte Schön.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 02.02.2024 berichtet.