Bahnstreik beendet, Verzögerungen bleiben – auch im Saarland
Der Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL im Personenverkehr ist seit Freitagmittag zu Ende. Das Streikende bedeutet aber nicht, dass alle Züge wieder planmäßig fahren. Bis Samstag soll es noch Einschränkungen geben.
Trotz Streikende fuhr am Freitag noch kein Fernzug ab und nach Saarbrücken. Auch im Regionalverkehr fielen im Saarland den ganzen Tag noch viele Verbindungen aus – zum Beispiel der Regionalexpress von Saarbrücken in Richtung Koblenz oder die Regionalbahn zwischen Dillingen und Niedaltdorf.
Nach Angaben der Deutschen Bahn soll das Angebot aber schrittweise ausgeweitet werden. Fahrgäste, die ihre Reise verschieben möchten, können ihr Ticket nach dem 8. März nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben.
Am Samstag sollen dann wieder alle Züge planmäßig fahren. Im Fernverkehr empfiehlt die Bahn für Reisen an diesem Wochenende die Buchung einer Sitzplatzreservierung.
Wellenstreiks drohen
Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, hat bereits weitere Streiks angekündigt. Weil die sogenannten Wellenstreiks nur noch kurzfristig angekündigt werden sollen, kann die Bahn dann nach eigenen Angaben keine Notfallpläne mehr fahren. Dadurch würden bei weiteren Streiks voraussichtlich auch im Saarland noch mehr Züge ausfallen.
Alleine am Saarbrücker Hauptbahnhof sind am Donnerstag laut Bahn-App mehr als 70 Züge ausgefallen.
GdL und Bahn: Gegenseitige Vorwürfe
Die GDL wirft der Bahn vor, dass es ihr am Willen fehle, "die Verhandlungen mit guten Kompromissen zum Erfolg zu führen". Die Gewerkschaft habe die Verhandlungen deshalb vorzeitig beendet.
Die Deutsche Bahn reagierte in der vergangenen Woche mit Unverständnis auf diesen Schritt. Man habe sich bei Entgelt und Arbeitszeit massiv bewegt. "Millionen Menschen in unserem Land können nicht Zug fahren, weil die GDL-Führung nicht willens ist, Kompromisse einzugehen", hieß es am Montag auf der Webseite der Deutschen Bahn.
Mehrere Streiks in den vergangenen Wochen
In den vergangenen Wochen hatte die GDL ihre Mitglieder bereits mehrfach dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Der Fern- und Regionalverkehr stand in der Folge weitgehend still.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 06.03.2024 berichtet.