Neue Ausbildungswerkstatt der Dillinger Hütte eröffnet
Wie geht es weiter mit der saarländischen Stahlindustrie? Wo soll das Geld herkommen, um den Umbau auf grünen Stahl im Saarland zu finanzieren? Trotz aller Probleme ist die Dillinger Hütte überzeugt, sichere Arbeitsplätze zu bieten. Deshalb hat das Unternehmen in eine neue Ausbildungswerkstatt investiert.
In der Halle der neuen Ausbildungswerkstatt stehen moderne Maschinen mit großen Displays. Von innen wirken die Räume der Werkstatt wie das Gegenteil von einem Arbeitsplatz am Hochofen. Sieben Millionen Euro hat Dillinger in die Räumlichkeiten investiert.
Ausbildung in technischen Berufen
In der Halle sollen die Auszubildenden in den technischen Berufen behutsam an das reale Arbeitsleben herangeführt werden. Hier werden sie in den Bereichen Industriemechanik, Messtechnik und Zerspanung ausgebildet. Zusätzliche Fähigkeiten können ebenfalls erworben werden.
Für den Personalvorstand von Dillinger, Joerg Disteldorf, ist die Investition essenziell und "zeigt, dass wir an die Zukunft unserer Stahlindustrie glauben". Die neue Werkstatt biete die Möglichkeit, junge, gut ausgebildete Leute an die Produktion heranzuführen, und sie sei an Wichtigkeit nicht zu überbieten.
Vorbereitung auf IHK-Abschlussprüfung
Jeder Azubi hat in der 1300 Quadratmeter großen Halle seine eigene Werkbank. Bis zu 100 Auszubildende können hier zeitgleich lernen. Angeleitet werden sie von acht Ausbildern.
Auch Auszubildende von anderen Firmen können die moderne Ausstattung der Dillinger Hütte nutzen und sich auf die Abschlussprüfung der Industrie- und Handelskammer (IHK) vorbereiten.
Ausbildung vor allem für den eigenen Unternehmensnachwuchs
Theoretisch können die Dillinger-Azubis mit ihrer erlangten Berufsausbildung auch in anderen Unternehmen arbeiten. Für Dillinger geht es jedoch darum, den eigenen Nachwuchs heranzuziehen, sagt Ausbilder Matthias Thees. "Wir bilden Leute aus, damit sie später in der Lage sind, am Hochofen oder im Stahlwerk tadellos arbeiten zu können."
Azubis hoffen auf gute Zukunft
Derzeit bildet Dillinger nach eigenen Angaben mehr als 500 Lehrlinge an seinen Standorten aus. Drei von ihnen sind Emischem, Kevin und Lara. Sie hoffen darauf, dass sich die dunklen Wolken über der saarländischen Stahlbranche bald verziehen. Damit sie eine Chance haben, nach der Ausbildung übernommen zu werden. "Ich wäre schon froh, wenn ich hier in Rente gehen könnte", sagt Lara.
Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 07.12.2023 auf SR 3 Saarlandwelle