Wie Gesundheitsminister Jung mehr Pflegepersonal gewinnen will
Bis 2030 soll es im Saarland 4000 Pflegekräfte mehr in Kliniken und Pflegeheimen geben – so lautete ein Amtsversprechen von Sozialminister Jung. Wie dieses Ziel erreicht werden soll, haben Ministerium, Arbeitsagentur und Jobcenter am Donnerstag festgelegt.
Sozialminister Magnus Jung (SPD), Heidrun Schulz, die Chefin der Regionaldirektion der Arbeitsagentur und Jobcenter-Vertreter Patrick Lauer haben am Donnerstagmittag eine Absichtserklärung unterzeichnet. Damit versprechen sie, konkrete Handlungsempfehlungen umzusetzen, um mehr Pflegekräfte zu gewinnen.
Über 250 Experten aus dem Bereich der Pflege hatten diese Empfehlungen nach Auskunft des Ministeriums in den vergangenen Monaten in sieben Arbeitsgruppen erarbeitet. Die Unterschrift gilt auch als Zusage, bei allen Fragen in der Arbeitsvermittlung, im Arbeitsrecht, bei der Jobsuche und der Anwerbung ausländischer Fachkräfte zu unterstützen.
Konkret sind laut Jung Investitionen in Höhe von fünf Millionen Euro für diesen Bereich vorgesehen. Damit sollen dann bestimmte Projekte umgesetzt werden – etwa die Zahl der Ausbildungsplätze in der Pflege erhöht oder die Integration ausländischer Fachkräfte verbessert werden. Zudem soll die hohe Abbruchquote von Auszubildenden mit Hilfe einer besseren Unterstützung gesenkt werden.
Bestimmte Ausbildungen sollen kostenlos werden
Jung möchte damit auch sein Amtsversprechen umsetzen, bis 2030 insgesamt 4000 neue Pflegekräfte in Kliniken und Pflegeheimen im Land gewonnen zu haben. Dafür hatte Jung Anfang des Jahres die "Konzertierte Aktion Pflege" ins Leben gerufen.
Zu den Arbeitsfeldern der Aktion gehört einerseits, ausländische Arbeitskräfte zu gewinnen. Daneben soll die Aus- und Weiterbildung in der Pflege akademisiert werden. Außerdem sollen Gesundheitsberufe, bei denen noch immer Kosten für die Ausbildung anfallen, kostenfrei gestellt werden. Dazu gehört beispielsweise die Podologie.
Die Homburger Uni-Klinik und das Winterberg-Krankenhaus in Saarbrücken rekrutieren darüber hinaus gemeinsam mit der Arbeitsagentur in Mexiko geeignete Arbeitskräfte, um dem Pflegekräftemangel zu begegnen. 140 neue Fachkräfte aus Mexiko werden 2024 erwartet.
Über dieses Thema berichtet auch die SR 3 Region am Nachmittag am 14.12.2023.