AfD-Fraktionschef Dörr nennt Recherchen zu Carsten Becker "Politik-Klatsch"
SR-Recherchen über den Vorsitzenden der Saar-AfD, Carsten Becker, hatten ergeben, dass dieser rechtsextremen Gruppierungen deutlich näher steht als bisher bekannt. Nun hat sich auch der AfD-Fraktionschef Dörr dazu geäußert. Äußerungen seines Kollegen interessierten ihn demnach nicht.
Der AfD-Fraktionsvorsitzende im saarländischen Landtag, Josef Dörr, hat die SR-Recherchen um die rechtsextremen Verbindungen seines Fraktionskollegen Carsten Becker als missintepretierten „Politik-Klatsch“ bezeichnet. Er gab aber auch zu, die Aussagen gar nicht zu kennen.
Das betrifft etwa die rechtsextremen Online-Portale, auf denen AfD-Landeschef Becker in einem Artikel und in einem Interview gegen sexuelle Minderheiten hetzt und Ausländer pauschal „Irre“ nennt.
Die Äußerungen seines Fraktionskollegen, wegen derer die Saarbrücker Staatsanwaltschaft mittlerweile Vorermittlungen aufgenommen hat, habe er demnach nicht gelesen. Dafür fehle ihm die Zeit. Es interessiere ihn auch nicht, was Becker außerhalb der Fraktion tue, sagte Dörr.
Wie er zu dem Schluss kommt, dass die SR-Recherchen Teil einer Verleumdungskampagne seien, obwohl er nach eigenen Aussagen nichts von Beckers Äußerungen weiß – diesen Widerspruch löste Dörr nicht auf.
Scharfe Kritik von SPD- und CDU-Fraktion
SPD- und CDU-Fraktion haben indes erneut den AfD-Landeschef und Landtagsabgeordneten Becker scharf kritisiert und ihre Abgrenzung zur AfD-Fraktion betont.
Beide Fraktionsvorsitzenden erklärten, dass die parlamentarische Zusammenarbeit auf das gesetzlich geforderte Mindestmaß beschränkt sei. Es gehe darum, die AfD inhaltlich zu stellen und aus den Parlamenten herauszuhalten.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 29.01.2024 berichtet.