"Multilaterale Zusammenarbeit ist dringlicher denn je"
Die Organisation der Vereinten Nationen (UN) feiert dieses Jahr ihr 75-jähriges Bestehen. Aber sind die Vereinten Nationen noch das, wofür sie einst geschaffen wurden? Klaus Töpfer war lange Zeit ein aktiver Teil des Staatenbundes. Michael Friemel hat mit ihm gesprochen.
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Es sei äußerst schwierig, mit allen Mitgliedstaaten auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, sagt Klaus Töpfer im SR-Gespräch. "193 Nationen mit unterschiedlichstem Entwicklungsstatus, unterschiedlicher religiöser, nationaler und sonstiger Erkennbarkeiten", das bleibe immer ein Herausforderung.
Zusammenarbeit notwendig
Aktuelle Krisen machen die "multilaterale Zusammenarbeit" der Staaten in Töpfers Augen "dringlicher denn je". Während die weltweite Situation aufgrund der Corona-Krise, dem Klimawandel, Flüchtlingsbewegungen und der Hungerproblematik sehr schlecht sei, rücke bei vielen Staaten leider das nationale Denken in den Vordergrund, so Töpfer.
Eigentlich sei die UN dafür da, Lösungen zu finden für diese Probleme. Alleine könne sie das aber nicht leisten. Dafür sei sie auch nicht geschaffen, so Töpfer. Viel mehr sei die Organisation der Vereinten Nationen dafür da, den Staatenlenkern dieser Welt eine Plattform zu geben, "sie dahin zu bringen, sich auszutauschen und mit Vernunft auch Lösungen zu finden", die allen Menschen auf der Welt zu Gute kommen.
Ein Thema in der Sendung "Guten Morgen" auf SR 3 Saarlandwelle am 25.09.2020.