Unfälle im Haushalt vermeiden

Im Haushalt passieren die meisten Unfälle

Reporter: Max Zettler/ Onlinefassung: Rebecca Lambert   22.08.2023 | 09:18 Uhr

Der Haushalt ist die Unfallquelle Nummer eins. Unabhängig davon, ob es sich um kleinere oder größere Verletzungen handelt. Eine Gruppe gilt als besonders gefährdet: ältere Menschen. Um ihnen zu helfen, bietet die AWO im Saarland Unfallpräventionsprogramme an.

Stürze gehören zu den häufigsten Haushaltsunfällen, sagt Martina Flecken von den Saarland Versicherungen. Leute fielen von Leitern, stolperten über Schwellen und Teppiche oder rutschten aus. Außerdem komme es häufig zu Schnittverletzungen durch Kreis- oder Motorsägen.

Das passiert oft aus Unachtsamkeit oder Leichtsinn - oder aber, weil man zu viel auf einmal machen will. Und da man sich im eigenen Zuhause sicher fühlt, lebt man dort auch mit einer gewissen Sorglosigkeit.

Drei Millionen Haushaltsunfälle

Daher kann sich jeder, der etwas im Haushalt macht, verletzen. So verzeichnet eine Statistik der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, dass es jährlich zu über drei Millionen Unfällen im eigenen Zuhause komme und laut Statista sind 2021 über 13.000 Menschen bei solchen Unfällen ums Leben gekommen.

Dabei könne man Haushalts-Unfällen in einem gewissen Maß vorbeugen. So könne man beispielsweise Anti-Rutsch-Matten unter die Teppiche legen, schnittfeste Handschuhe bei der Gartenarbeit tragen und jemanden bitten, die Leiter festzuhalten, auf die man steigen möchte, sagt Flecken.

Besondere Gefahr für ältere Menschen

Besonders gefährdet sind ältere Menschen bei Haushaltsunfällen. Im Gegensatz zu verletzten Kindern, deren Knochenbrüche noch schnell heilen, können Seniorinnen und Senioren unter Umständen schwerere Unfälle erleiden, sagt Flecken. Das liege auch daran, dass die Knochen im Alter brüchiger würden.

Im Alter nimmt auch die Beweglichkeit ab. Dadurch ist man nicht mehr so schnell, um sich mit den Händen abzufangen und damit Stürze zu vermeiden.

Scham bei Unfällen

Aber auch psychisch bieten Unfälle im Alter eine andere Belastung. Da man solange wie möglich selbstständig in seinen eigenen vier Wänden wohnen wolle, sei jeder Unfall auch mit Scham verknüpft.

Wenn man öfter stürze, sagt Susanne Hohlfeld-Heinrich von der AWO Saar, könnte es auch sein, dass sich die Angehörigen Sorgen machten und man glaube, gefährdet zu sein.

Präventionsprogramme der AWO

Um Unfällen ein Stück weit vorzubeugen, bietet die AWO Präventionsprojekte an. Hier können Seniorinnen und Senioren ihre Koordination und ihr Körpergefühl verbessern. Und auch auf andere Weise ihre Lebensqualität verbessern.

Viele ältere Menschen berichteten, dass die Muskulatur neu gestärkt sei, sagt Hohlfeld-Heinrich. Und dass sie Dinge noch mal erlernt hätten, von denen sie vorher dachten, es nicht mehr zu können.


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Ein Thema aus der Sendung "Guten Morgen" am 22.08.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.

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