Im Hühnerschlachtmobil (Foto: SR/Oliver Buchholz)

Mobile Hühnerschlachtung auf dem eigenen Hof

Reporter: Oliver Buchholz / Onlinefassung: Corinna Kern   03.04.2023 | 15:41 Uhr

Mit dem Schlachtmobil des Maschinenrings Saarland soll der Stress bei der Schlachtung für die Tiere reduziert werden. Seit 2021 können Höfe mit Geflügelhaltung den Anhänger zur Schlachtung von Geflügel auf den eigenen Hof kommen lassen.

Das Prozedere des Schlachtens ist für die Tiere meist mit Stress verbunden. Bis zum Schlachter müssen teilweise lange Fahrten zurückgelegt werden. Das Schlachtmobil des Maschinenrings Saarland möchte dem entgegenwirken.

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Seit 2021 ist es für Geflügelhalter möglich, mit Hilfe des Schlachtmobils, auf dem eigenen Hof zu schlachten. Davon macht auch der Urweilerhof bei St. Wendel Gebrauch. Bevor der Maschinenring mit dem Schlachtmobil gestartet ist, ist Familie Laub mit dem Geflügel noch in einen größeren Schlachtbetrieb gefahren.

Kurze Wege und gewohnte Umgebung

Die Tiere seien früher mehrere Stunden unterwegs gewesen so Landwirtin Marie-Luise Laub. Durch die Schlachtung vor Ort seien sie nun in ihrer gewohnten Umgebung. "Das ist deutlich stressfreier und wir wollen das gerne beibehalten".

Laub hat auf dem Hof ihrer Eltern mit der mobilen Hühnerhaltung begonnen. Zum zweiten Mal wird sie selbst bei der Entnahme der Innereien Hand anlegen. Durchgeführt wird die Schlachtung von Christian Ganz vom Maschinenring Saarland.

Fachgerechte Betäubung im Anhänger

In spezielle Körbe gepackt stehen die 130 schlachtreifen Masthähnchen neben dem Schlachtmobil. Zwölf Wochen sind sie alt. Die Tiere sind ruhig und unaufgeregt. Die 26-jährige Landwirtin hat die Tiere erst kurz vorher von der Wiese zum Schlachtanhänger gebracht.

Die Schlachtung beginnt mit der fachgerechten Betäubung in einem der beiden Räume des Schlachtanhängers. Dabei werde durch Elektroden, die links und rechts des Hühnerkopfes sind, Strom geleitet. Innerhalb von Millisekunden sei das Huhn betäubt, so Christian Ganz.

Routinierte Schritte bei der Schlachtung

Beim Betäuben scheint es, als würden die Tiere noch flattern. Das sind jedoch Muskelzuckungen durch den Strom. Dann werden die Hühner kopfüber in einen Metalltrichter gehalten. Es folgt der Kehlenschnitt, das eigentliche Töten des Tieres.

Routiniert und ruhig führt Christian Ganz die Schritte durch. "Bei jedem Tier hat man ein Gefühl dabei", sagt er. Von den ausgebluteten Hähnchen müssen jetzt noch die Federn entfernt werden. Aus einem 65 Grad heißen Wasserbad befördert Christian Ganz das Geflügel in eine Rupfmaschine. Ein Kessel von etwa einem Meter Durchmesser mit vielen Gumminoppen an der Seite. Die Hähnchen werden darin gedreht und die Noppen entfernen das Gefieder.

Großflächiges Einsatzgebiet

Nach der Abtrennung von Füßen und Kopf werden die Hühner im sogenannten „weißen“ Raum des Schlachtmobils entnommen und gewaschen. Diesen Schritt übernehmen wieder Marie-Luise Laub und ihre Mutter. Zwischen drei und fünf Minuten dauert es pro Hahn von der Betäubung bis zur Waschung.

Das Schlachtmobil ist dabei auch über die Landesgrenzen des Saarlandes im Einsatz. Denn ähnliche Mobile gibt es erst wieder in Hessen und der Vulkaneifel.

Weniger Stress für die Tiere und keine weiten Wege: Landwirte und Kunden wissen das Angebot zu schätzen.

Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 03.04.2023 auf SR 3 Saarlandwelle

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