Kritik an Schulcontainern in Erbach

Um alle Schüler im Saarland zu unterrichten, reicht aktuell der Platz nicht aus. Provisorische Container sollen Abhilfe schaffen. An der Erbacher Grundschule kommen die aber nicht gut an. Elternvertreter kritisieren vor allem die mangelhafte Bauweise.

Seit Montag sind rund 3000 Schüler mehr in den Saarländischen Klassen. Und das führt zu Platzproblemen. Auf die Schnelle haben etliche Schulen im Land nun Container hingestellt bekommen. Teils für den regulären Unterricht, teils nur für die Nachbetreuung.

"Laut, stinkig, stickig"

Auch an die Luitpold-Grundschule in Homburg-Erbach wurden zwei Doppelstock-Container zusätzlich zu den schon vorhandenen beiden Unterrichts-Containern dazu gestellt. Das ärgert vor allem die Eltern der Schüler.

Aber auch viele Schüler fühlen sich unwohl in den Containern: Es stinke in den WCs, es sei zu laut, und es gebe zu wenig Spielmöglichkeiten, erzählen Amélie, Jonathan und Roxana.

Jonathan und Roxana gehen mehrmals die Woche zur Freiwilligen Ganztagsschule, kurz FGTS – und das seit dieser Woche in den Doppel-Containern an der Seite des altehrwürdigen eigentlichen Schulgebäudes. Grau und schmucklos, ist der erste Eindruck.

Container nur zur Miete

Änderungen dürfe man bei den Mietcontainern leider nicht vornehmen, erklärt Schulleiterin Nicole Trapp. Schließlich müssen man die Container wieder zurückgeben.

Schul-Elternsprecherin Andrea Woll und ihr Stellvertreter Wolfram Hau kritisieren die Bauweise der Container. Der Schallschutz sei mangelhaft. Und ohne Klima-Anlage werde es ziemlich schnell heiß in den Containern.

Also alles in allem keine Lösung, die man sich für sein Schulkind wünscht. Und eigentlich eine, die gar nicht notwendig wäre, sagt Wolfram Hau. Gäbe es wieder eine Grundschule in Jägersburg, bräuchte es in Erbach keine Container.

Keine Wiederbelebung alter Schulen

Die Schüler aus Jägersburg werden mit Bussen nach Erbach gebracht, um dort in Containern unterrichtet zu werden, die für 200.000 Euro das Stück für zwei Jahre von der Stadt angemietet worden sind. Dabei steht ein ganzes Schulgebäude in ihrem Heimatort.

Das klingt nach Schildbürgerstreich - und bedarf einer unmittelbaren Erklärung des Verwaltungschefs Michael Forster (CDU), Bürgermeister der Stadt Homburg. Er spricht sich für eine Reaktivierung alter Schuldstandorte aus. Diese müssten dann aber mit Personal ausgestattet werden. Das gehe nur im Einvernehmen mit dem Bildungsministerium, so Forster. Hier sei man aktuell noch nicht weitergekommen.

Zu wenig Personal

Das Ministerium hat auch für das neue Schuljahr die Zahl der Lehrer-Stellen erhöht. Aber das reicht nicht, um alle alten Grundschulen zu reaktivieren.

Und so wird es in Erbach, wie in vielen anderen Schulstandorten im Land auch, wohl für die nächsten fünf Jahre noch bei Container-Lösungen bleiben. Schulleiterin Nicole Trapp ist dennoch zuversichtlich, dass sich in der Zeit die Dinge verbessern: Klar sei, dass "die Container nur eine Übergangslösung sein können".

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Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 06.09.2023 auf SR 3 Saarlandwelle

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