Zu Besuch in der Hemmersdorfer Schaubrennerei
In Hemmersdorf ist am ersten November-Wochenende eine Schaubrennerei eröffnet worden. Hier kann man sich ansehen, wie Schnaps, Gin und Whiskey hergestellt werden. In der angeschlossenen Probierstube kann man das Brenngut dann testen.
Die Stimmung in der Schaubrennerei ist ausgelassen. Fast alle Tische sind belegt. Zu selbstgemachtem Wein, Whiskey, Gin und Schnaps gibt es ofenfrischen Flammkuchen.
Mitten im Raum steht der Destillator – also das Gerät, mit dem Schnaps hergestellt wird. Durch verschiedene Fenster am Gerät können die Besucher die einzelnen Stufen der Destillation genau beobachten und bekommen von Wolfgang Maffert, dem Inhaber der Schaubrennerei Monter, dabei auch noch allerlei Wissenswertes erzählt. "Es ist extrem interessant zu sehen, wie Schnaps gebrannt wird", so die einhellige Meinung der Besucher. Dass es beim Brennen einen Vorlauf, einen Mittellauf und einen Nachlauf gibt und dass man nur den Mittellauf trinken kann, der Rest nicht genießbar ist, das war für viele neu.
Aus Maische wird Whiskey
Beim Schaubrennen steht diesmal ein Getreidebrand auf dem Programm, ein Gertreidebrand, der mal Whiskey wird. Maffert füllt dazu rund 100 Liter Getreidemaische in den Tank des Destillators. Es riecht malzig und erinnert ein bisschen an den Geruch von Bier.
Dann erklärt er seinen Gästen, was im Destillator passiert: „Die Maische drin wird zum Sieden gebracht, und dadurch, dass Alkohol einen deutlich niedrigeren Siedepunkt als Wasser hat, ist der Trennvorgang überhaupt nur möglich.“ Rund zwei Stunden dauert das Destillieren. „Während diesem Destilliervorgang wird zuerst die Maische erhitzt, dann zum Sieden gebracht und durch den aufsteigenden Dampf, der sich durch die Anlage drückt, haben wir nachher in dem Kühler die entsprechenden Destillate.
Aus den 100 Litern Maische entstehen so nach der Destillation rund zwölf Liter Whiskey. Bis man ihn trinken kann, dauert es aber noch eine ganze Weile, denn der Whiskey muss noch mindestens drei Jahre im Eichenfass reifen.
Die Verkostung
So lange müssen die Gäste in der Brennerei Montor für eine Verkostung aber nicht warten. Zur Eröffnung der neuen Erlebnisbrennerei steht ein komplettes Sortiment bereit. Darunter auch ein Quittenschnaps, der so einige „Ahs“ und „Ohs“ auslöst.
Das Obst, das Wolfgang Maffert zum Brennen braucht, stammt von 250 verschiedenen Obstbäume in der Region, die von ihm bewirtschaftet werden. Seine Spezialität ist aber die Mispel. Bundesweit gibt es keine Brennerei, die mehr aus Mispeln verarbeitet als Wolfgang Maffert in Hemmersdorf. „Die Mispel ist diese typische Wildfrucht des Saarlandes. Da machen wir Obstbrand, Likör und Gin davon. Die Mispel hat einen herben, leicht erdigen Geschmack. Sie hat ein richtiges Alleinstellungsmerkmal unter den Früchten."
Tipp
Brennereibesuche und Tastings sind nur nach Terminvereinbarung möglich.
Weitere Infos dazu: www.monterbrennerei.com
Ein Thema in der "Region am Mittag" am 06.11.2023 auf SR 3 Saarlandwelle