Gieriger Kabelfresser: Was hilft gegen Marder?
Tipps bei Marderbefall
Eigentlich sehen Marder ziemlich süß aus mit ihrer Stupsnase, den großen Augen und kleinen Ohren. Aber der Anblick täuscht, denn die kleinen Raubtiere können bekanntlich sehr viel Schaden anrichten: durchgebissene Kabel im Auto oder neulich sogar einen Stromausfall, durch den mehrere tausend Menschen im Dunkeln saßen. Doch wie wird man einen Marder wieder los?
Schäden von über 90 Millionen Euro
Laut ADAC sind Marder im letzten Jahr deutschlandweit für über 200.000 Schäden an Autos verantwortlich. Doch nicht nur Auto-Kabel sind für die Tiere interessant! Anfang Dezember hat es zum Beispiel ein Marder ins Kraftwerk Fenne geschafft, dort Kabel durchgebissen und plötzlich hatten tausende Menschen in Klarenthal, Gersweiler und Teilen Burbachs keinen Strom mehr.
Herbst und Winter ist Marderzeit
Vor allem im Herbst und Winter werden vermehrt Marderschäden gemeldet. Der Grund: Tiere, die im Frühjahr zur Welt gekommen sind, werden mit etwa sechs Monaten selbstständig und suchen sich ein eigenes Revier.
Tipps gegen Marder
Damit Marder gar nicht erst in die Nähe von Dingen kommen, die sie kaputt machen könnten, sollte man alle potenziellen Zugänge zum Haus oder in den Garten mit engmaschigem Drahtgeflecht verschließen. Dächer sollten gut isoliert und abgedeckt sein. Einem Steinmarder etwa reicht zum Durchschlüpfen schon ein fünf Zentimeter großes Loch.
Eine andere Alternative ist eine Marderscheuche. Die sendet für Menschen nicht wahrnehmbare Geräusche im Ultraschallbereich und ist schon ab etwa 20 Euro zu haben.
Wirkung von Hausmittel nicht von Dauer
Auf der Suche nach Mitteln gegen Marder findet man auch so einige Hausmittelchen, die helfen sollen: Hundehaare, Mottenkugeln oder Anti-Marder-Paste bzw. -spray. Damit erreicht man aber in der Regel nur vorübergehend etwas. Den Motorraum des Autos müsste man mit so einem Spray zum Beispiel alle paar Wochen neu einsprühen.
Der Weg zum marderfreien Garten
Neben Drahtgeflechten gibt es auch noch einige Pflanzen, die Marder aus dem Garten fernhalten können. Da sich die Raubtiere gerne in gut riechenden Pflanzen wälzen, um für die Paarungszeit attraktiv zu duften, werden sie vor allem von Lavendel und anderen starken Gerüchen angezogen. Um dem entgegen zu steuern, kann man Harfensträucher – auch noch „Verpiss-Dich-Pflanze“ genannt – anpflanzen. Die verscheuchen die Tiere zum durch ihren Geruch. Der Nachteil: Auch Katzen werden dadurch vertrieben.
Auch Kampfer eignet sich für die Marderabwehr. Wenn die Raubtiere schon in den Garten gelangt sind und man Kot entdeckt, kann man an diesen Stellen Chilipulver verstreuen oder Essig sprühen.
Nicht selber einfangen!
Wenn alle Tipps nicht weiterhelfen und der Marder zu großen Schaden anrichtet, muss man ihn fangen – aber bitte nicht selbst! Marder sind kleine Raubtiere, die gefährlich werden können. Eigene Fallen aufstellen darf man auch nicht, denn Marder zählen zu den Wildtieren.
Nur Jägern ist es erlaubt, die Tiere einzufangen – und das auch nur in den Wintermonaten. Ist der Fang erstmal gelungen, gilt es die Eingänge zu dem verlassenen Marder-Revier gut zu verschließen. Sonst nistet sich nämlich sehr schnell der Nächste ein.
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Ein Thema in den"Bunte Funkminuten" am 12.12.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.