Rückreise-Odysee: Statt Saarbrücken nach Köln
Mehr als einmal kam es in den vergangenen Wochen zu Problemen der Fluggesellschaft Smartlynx auf dem Flughafen Saarbrücken. Die Maschinen konnten nicht landen und wurden umgeleitet. Statt in Ensheim mussten die Passagiere von Hahn oder auch Köln zurück reisen. Einer von ihnen war Tilo aus Dautweiler.
Der Rückflug aus dem Kreta-Urlaub endete für Tilo aus Dautweiler mit viel Ärger und Unverständnis. Denn statt, wie geplant, in Ensheim, landete die Smartlynx-Maschine in Köln.
Weiterflug nach Köln
Zunächst verlief der Rückflug ohne Vorkommnisse. Er habe die Landebahn des Saarbrücker Flughafens bereits aus dem Flieger gesehen. Doch dann habe das Flugzeug wieder an Höhe gewonnen und den Passagieren sei nach zehn Minuten auf Englisch mitgeteilt worden, dass sie nach Köln fliegen, so Tilo.
In Köln hätten sie dann erst nach zwei Stunden die Maschine verlassen können und die Information erhalten, dass Busse am Busbahnhof bereitstehen würden, um sie nach Saarbrücken zu fahren. Doch am Bahnhof waren dann keine Busse zu sehen. Auch ansonsten sei keine Hilfe geleistet worden. Hotelzimmer habe es an diesem Tag auch keine mehr gegeben, da eine Messe in Köln stattgefunden habe, sagt der Dautweilerer.
Ankunft zwölf Stunden später
Über das Handy habe Tilo Sitzplätze in einem Flixbus reservieren können. Abfahrt um 2.15 Uhr in der Nacht. Über zwei Stunden hätten er und seine Partnerin auf den Bus gewartet, der jedoch nicht direkt nach Saarbrücken fuhr, sondern zunächst nach Frankfurt. Dort habe man erneut zwei Stunden auf den Bus nach Saarbrücken warten müssen. Am nächsten Tag, um 8.30 Uhr, seien sie dann endlich in Saarbrücken angekommen.
Es sei eine Odyssee gewesen, sagt der über 70-Jährige - und es habe keinerlei Information von Seiten der Fluggesellschaft gegeben. Tilo und seine Partnerin waren nach der Ankunft umgehend im Reisebüro in Losheim. Dort habe man ihnen zu Geduld geraten.
Wer ist bei Problemen verantwortlich?
Der Flughafen Saarbrücken teilte mit, dass man in diesen Fällen nichts mache könne. Der Flughafen sei die Plattform, auf der alles stattfinde, aber man sei nicht dafür verantwortlich, sagt Luftfahrtexperte Cord Schellenberg. Die Entscheidung, welche Fluggesellschaft auf Ferienflügen eingesetzt werde, treffe der Reiseveranstalter und "wie die Fluggesellschaft fliegt, kann nur sie selber festlegen." Der Flughafen werde, wie die Passagiere, mit der Entscheidung konfrontiert.
Bei Pauschalreisen sei der Reiseveranstalter die zuständige Stelle, an die Ansprüche erhoben werden können. "Auch nicht direkt die Fluggesellschaft und schon gar nicht der Flughafen", sagt Schellenberg.
Unregelmäßigkeiten prüfen
Laut Angaben des Ensheimer Flughafens finden 99,5 Prozent aller Smartlynx-Flüge planmäßig statt. Es könne sich daher auch um Unregelmäßigkeiten handeln, die sich unglücklich geballt hätten, so der Luftfahrtexperte. Das gilt es von Seiten des Reiseveranstalters, der den Flug gechartert habe, zu prüfen.
Mehr zum Thema Smartlynx
Ein Thema in der Sendung "Guten Morgen" am 30.10.2023 auf SR 3 Saarlandwelle