Kreativer Ausgleich: Häkeln und Nähen im Trend

Kreativer Ausgleich: Häkeln und Nähen im Trend

Reporter: Max Zettler / Onlinefassung: Gina Schwan   22.02.2025 | 14:19 Uhr

Seit der Corona-Pandemie finden immer mehr jüngere Menschen zum Häkeln oder Nähen. Ideen für Projekte gibt es etwa in den Sozialen Medien. Davon profitieren auch Häkel- und Nähtreffs - sie haben wieder mehr Zulauf. SR 3-Reporter Max Zettler hat zwei davon besucht.

Besonders die sozialen Medien sind eine wahre Fundgrube an kreativen Ideen, die nur darauf warten, umgesetzt zu werden. Seit der Corona-Pandemie hat das Handarbeiten eine echte Renaissance erlebt: Immer mehr junge Leute entdecken das Häkeln und Nähen für sich und finden so nicht nur Ausgleich, sondern auch ganz neue kreative Ausdrucksformen.

Bei Miss Bobbel in Heusweiler

Beim Häkeltreff "Miss Bobbel" in Heusweiler gibt es nicht nur mündliche Tipps und schriftliche Anleitungen für den perfekten Schulterwärmer von den erfahreneren Häklerinnen - auch die Inhaberin Jennifer Lanuto schwirrt um den Tisch herum und bedient Kundinnen und Kunden.

Die sind vor allem seit der Corona-Pandemie bunt durchmischt. "Von jung bis alt, von Hausfrau zu Anwältin, wirklich all Klientel", so die Inhaberin. Vor allem die Jüngeren stimmen sie glücklich, da das Häkeln sonst aussterbe. Für Lanuto ist es eine "zu schöne Handarbeit, Hobby, Ausgleich. Yoga für die Seele."

Eigentlich stand heute kein Häkeltreff an. Extra für den Besuch von SR 3-Reporter Max Zettler hat die Inhaberin aber außerplanmäßig eingeladen. Mitten in dem kleinen Laden sitzen neun Frauen und häkeln Tücher, Handschuhe und Decken.

Häkeln und Nähen im Saarland (Foto: SR/Max Zettler)

Über YouTube zum Häkeln gefunden

Melanie Piechatzek aus Schwalbach häkelt noch gar nicht so lange. Vor sieben Jahren habe sie eine Phase der Langeweile gehabt und ein paar YouTube Videos geschaut und sei so auf das Häkeln gekommen. Da dachte sie: "Ich probiere das aus." Ein paar Freundinnen habe sie auch direkt mit ins Boot geholt, aber heute ist sie die einzige, die dabei geblieben ist. Damals haben sie ganz tapfer angefangen, Mützen zu häkeln.

Häkeln und Nähen im Saarland (Foto: SR/Max Zettler)

Nähtreff in Rappweiler

Auch in Rappweiler treffen sich einige Stoffbegeisterte zum Nähtreff. Genauer gesagt: In der Kleinen Patchworkwelt von Heike März. Auch hier haben etwa acht Frauen ihre Nähmaschinen aufgebaut.

Eine von ihnen ist Melanie Ternes. Sie näht ein Aufbewahrungskörbchen für ihre Tochter. Wie viele andere bekomme sie bei der Handarbeit den Kopf frei, erzählt sie. "Für mich ist das Ausgleich vom Arbeitsalltag, vom Mama sein, einfach mal Zeit für mich haben. Da freu ich mich, immer alle 14 Tage hier zu sein", so Ternes.

Häkeln und Nähen im Saarland (Foto: SR/Max Zettler)

Mehr Interesse dank der Sozialen Medien

Inhaberin März bemerkt dank der Sozialen Medien mehr interessierte Kundinnen und Kunden in den letzten Jahren. Es trete immer häufiger auf, dass Leute vorbeikämen und selbst etwas machen wollten. Auch Kinder seien mittlerweile unter den Interessierten. Sie wollen etwas für ihre Eltern oder auch Großeltern basteln.

Aber auch ältere Leute suchten den Nähtreff auf und kämen vorbei, weil sie etwas zum Upcyclen haben, so März. Beispielsweise werde der Stoff einer abgetragenen Jeanshose zu etwas Hochwertigerem umgenäht.

Ein Thema in "Guten Morgen" am 22.02.2025 auf SR 3 Saarlandwelle.

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