Inklusion im Saarland: "Was wollen die in unserem Leben?"

Wie ist es um die Inklusion im Saarland bestellt? Angebote für Kinder mit Beeinträchtigungen gibt es viele: Tanzen, Singen, Schwimmen. Doch wie sieht es bei den Erwachsenen aus? Wie sehr sind sie integriert?

Eva Simon hat eine erwachsene Tochter mit Down-Syndrom. Julia ist 30 Jahre alt und lebt seit neun Jahren in einer Wohngruppe der Lebenshilfe in St. Wendel.

Julia arbeitet auf dem Wendelinushof. Mama Eva ist stolz, dass ihre Tochter so selbstständig ist. Das war ihr von Anfang an wichtig, dass Julia trotz ihrer Beeinträchtigung ihren Platz im Leben findet.

Fehlende Kursangebote

Eva ist Kursleiterin eines Wassergymnastikkurses und dort macht auch Julia mit. Sie sollte etwas gegen ihre Osteoporose tun und es war schwierig, einen Kurs für sie zu finden. Da habe sie die Sache selbst in die Hand genommen und hat ihre Tocher mit in ihren Kurs genommen, erzählt Eva. Mit Erfolg: Jetzt sind es schon acht Teilnehmer mit Beeinträchtigung. Für Eva kein Problem, hier sei es doch einfach, sie zu integrieren, sagt sie.

Vereine kaum auf Inklusion ausgerichtet

Julia einfach so in einem Verein anmelden, weil sie vielleicht Theater spielen oder ein Instrument erlernen will, das sei schwierig, berichtet Eva Simon. Sie kenne kaum einen Verein, wo es möglich sei, als erwachsener Mensch mit Behinderung mitzumachen.

Tolle Unterstützung durch die Lebenshilfe

Seit Julia in St. Wendel lebt, ist sie selbstbewusster und eigenständiger geworden. Sie habe einen tollen Entwicklungssprung gemacht, freut sich Mama Eva.

Sie arbeite auf dem Wendelinushof und kann an vielen Freizeit- und Ferienaktivitäten teilnehmen, wie in den Märchenpark fahren oder das Prähistorium besichtigen.

Julia lebe in ihrer Wohngruppe in ihrer eigenen kleinen Welt, beschreibt Eva Simon. Zwar breche sie gerne mal daraus aus, aber "nur" inklusiv leben, das wolle Julia nicht. Das würde auch gar nicht funktionieren. Soweit sei die Gesellschaft noch nicht.

Noch ein langer Weg zu erfolgreicher Inklusion

Kinder mit Down-Syndrom würden immer akzeptiert, doch sobald die Betroffenen älter und erwachsener werden, sei es schwierig, sagt Eva Simon. Man hätte mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Das sei schon sehr verletzend.

Ihr Fazit: Eine umfassende Inklusion ist für erwachsene Beeinträchtigte nicht möglich. Es gebe immer noch zu viele Menschen, die sagen "Was wollen die in unserem Leben?"

Weitere Infos

Ein Thema in der "Region am Mittag " am 09.08.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.

WOLLEN SIE SR.DE WIRKLICH VERLASSEN?

Viele Soziale Netzwerke wie Facebook oder Youtube erfüllen nicht die hohen Datenschutz-Standards des SR. Deshalb sollten Sie bei diesen Anbietern besonders auf Ihre persönlichen Daten achten.

Unser Tipp: Nur das posten und angeben, was Sie theoretisch jedem Internetnutzer zeigen würden. Außerdem sollten Sie die voreingestellten Datenschutzeinstellungen der jeweiligen Anbieter überprüfen.

WOLLEN SIE SR.DE WIRKLICH VERLASSEN?

Viele Soziale Netzwerke wie Facebook oder Youtube erfüllen nicht die hohen Datenschutz-Standards des SR. Deshalb sollten Sie bei diesen Anbietern besonders auf Ihre persönlichen Daten achten.

Unser Tipp: Nur das posten und angeben, was Sie theoretisch jedem Internetnutzer zeigen würden. Außerdem sollten Sie die voreingestellten Datenschutzeinstellungen der jeweiligen Anbieter überprüfen.