Der Fette Donnerstag ist in Saarwellingen der "Greesentag". Diese uralte alemannische Tradition wird bis heute mit Leidenschaft gepflegt. Eine erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1624.
Omas an die Macht
Eine "Grees" ist sprachwissenschaftlich hergeleitet ein "altes, schrumpeliges Mütterchen". Also eine Oma, "Greesen" sind Großmütter. Der "Greesentag" ist für alle Saarwellinger ein besonderer Festtag.
Von Generation zu Generation wurde der Brauch weitergegeben, sich an diesem Tag als "Grees" zu verkleiden – einzigartig im Saarland. Die richtige Verkleidung ist dabei enorm wichtig.
Roland Mayer ist der Vorsitzende des Greesenclubs und erklärt, wie es geht: "Dazu gehört halt der Rock, eine Bluse, ein Chemisettchen, das ist ein Rüschenansatz an der Bluse, ein großes, schwarzes Schulter- und Kopftuch oder ein Hut." Und was nicht fehlen darf ist natürlich ein Fächer – um sich die Männer vom Leib zu halten.
Besondere Feierlichkeiten zum Jubiläum
Zum 400- jährigen Faasend-Jubiläum soll in diesem Jahr auch ganz besonders gefeiert werden, erzählt der Vorsitzende vom Heimat- und Verkehrsverein, Norbert Müller-Adams. Es werde spezielle Umzüge geben mit vielen Attraktionen wie Stelzenläufern und Feuerwerk.
Außerdem haben die Greesen eine Wette laufen: Schon am Vormittag des Greesentags sollen sich 400 Greesen auf dem Marktplatz versammeln. Das wäre eine starke Leistung! Und dem Anlass angemessen – da sind sich die Saarwellinger einig und freuen sich auf jeden Besucher, dem sie ihre Traditionen zeigen können.
Ein Thema in der Sendung "Guten Morgen" am 02.02.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.