Von Dorsch, Höhlenspinne und Kreuzotter

Sie gehören zwar nicht gerade zu den flauschigen Lieblingstieren, aber sie sind ohne Frage schützenswert: der Dorsch, auch als Kabeljau bekannt, die Gefleckte Höhlenspinne und die Vipera berus, die Kreuzotter. Deshalb wurden sie als Tiere des Jahres 2024 ausgewählt.

Viele Tier-und Pflanzenarten haben zu kämpfen. Sie werden durch vielfältige Einflüsse bedroht: Vor allem der Mensch greift in ihre Lebensräume ein. Jedes Jahr wird deshalb auf besonders schützenswerte Lebewesen aufmerksam gemacht. Zum Beispiel der Fisch des Jahres - der Dorsch.

Der Fisch des Jahres: Der Dorsch

Im gesamten Nordseeraum bis in den nördlichen Atlantik heißt er Kabeljau, an der Ostsee wird er Dorsch genannt. Und hier diente er über lange Jahre als "Brotfisch" auf dem Teller. Er zählt zwar immer noch zu den beliebtesten Speisefischen, doch inzwischen haben Überfischung, Fressfeinde wie der Dorsch und die Folgen des Klimawandels dazu geführt, dass sein Bestand gefährdet ist.

"Der Dorsch ist ein Paradebeispiel für eine Fischart, die lange Zeit übernutzt wurde", sagt Biologe Sebastian Hoffmann vom Saarländischen Fischereiverband. Vor allem die starke Überfischung - auch von zu kleinen Exemplaren - habe dazu geführt, dass die Bestände an Nord- und Ostsee zusammengebrochen seien.

Hinzu kommen noch Umwelteinflüsse. "Wir haben große Veränderungen im Ökosystem", so Hoffmann: veränderte Strömungen, Salzgehalt, Wassertemperatur. Auch das "setzt dem Dorsch noch zusätzlich zu", ergänzt der Biologe.

Als erste Schutzmaßnahme soll nun ein Fangverbot noch dieses Jahr in Kraft treten, sagt Hoffmann. Denn man müsse genügend erwachsene Tiere erhalten, um ausreichend Nachwuchs zu ermöglichen.

Spinne des Jahres: Die Gefleckte Höhlenspinne

Tiere des Jahres 2024: Höhlenspinne und Kreuzotter

Zur Spinne des Jahres wurde die gefleckte Höhlenspinne gewählt. Sie lebt, wie der Name schon sagt in Höhlen, aber auch in Kellern und Bergwerksstollen. Ihr kommt die allgemein hohe Luftfeuchte in Höhlen zugute, die sie vor dem Austrocknen schützt. Die Spinne an sich ist recht verbreitet - gefährdet ist vor allem der Lebensraum des Tieres: Denn sie ist nicht nur zur Spinne des Jahres, sondern auch zum Höhlentier des Jahres gewählt worden - hier soll also auch die Aufmerksamkeit speziell auf Höhlen als schützenswerten Lebensraum gerichtet werden.

Wissenschaftler erhoffen sich, so auch Daten zur aktuellen Verbreitung zu bekommen - auch mithilfe des Menschen. Wer Höhlen besucht, sollte deshalb auch nach der Spinne Ausschau zu halten, Fotos von ihr machen und die Fundorte zu melden. 

Die ungiftige Spinne ist leicht erkennbar: Der Vorderleib ist gelblich gefärbt und hat ein schwarzes Muster, die Brust ist hellgelb mit schwarzen Flecken, die Beine sind gelblich und schwarz geringelt. Sie ist allerdings sehr klein, nur circa einen halben Zentimeter groß.

Reptil des Jahres: Vipera berus - Kreuzotter

Reptil des Jahres ist die Kreuzotter. Eine leicht giftige Schlange, die im Saarland nicht vorkommt. In Deutschland findet man sie nur in Baden-Württemberg, im Schwarzwald, der Schwäbischen Alb und in Oberschwaben.

Vor 120 Jahren ist es ihr noch richtig an den Kragen gegangen: Da wurden noch Fangprämien ausgesetzt und zehntausende dieser Giftschlangen jährlich erschlagen - sogar ein Kreuzotter-Vertilgungsverein wurde gegründet. Heute gilt die Schlange in Deutschland als „stark gefährdet“ und sollte unbedingt geschützt werden, damit sie nicht ganz verschwindet.

Sie ist weltweit zwar stark verbreitet, aber sie liebt die Kälte: Sie ist die erste Schlange, die im Frühjahr, auch wenn noch Schneereste liegen, aus ihrem Versteck kommt. Die Kreuzotter kriecht sogar über Schnee – sehr außergewöhnlich für ein wechselwarmes Reptil.

Aber das macht die Kreuzotter eben auch zu einer Verliererin des Klimawandels, weil es ja überall tendenziell wärmer wird. Und so schrumpfen auch ihre Bestände. Zu Bissunfällen kommt es so gut wie nie - aber falls doch, dann ist der Biss einer Kreuzotter nicht besonders gefährlich.

Der Igel - Säugetier des Jahres in Not

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Ein Thema in den "Bunten Funkminuten" am 20.02.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

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