2019 ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov, dass jeder Vierte sich bereits an Weihnachten mit seiner Familie gestritten hat. Das liegt laut der Saarbrücker Familientherapeutin Geraldine Hoffmann an zu hohen Erwartungen an sich selbst, aber auch an andere Menschen im familiären Umfeld.
Stress durch Perfektionismus
Der Gedanke nach dem perfekten Weihnachten, Essen und Geschenk führe häufig zu Problemen und Eskalationen. "Und dann wird es eben nicht das ganz harmonische Weihnachten, das man sich in seiner Traumwelt vorgestellt hat."
Doch nicht nur zu hohe Erwartungen können das Weihnachtsfest vermiesen. Wer bereits in der Adventszeit im Dauerstress versinkt, dem fehlt häufig auch an Heiligabend die nötige Gelassenheit.
Schwierige Themen auslassen
Diskussionen über Kindererziehung, Politik oder "Themen, die man das ganze Jahr über zusammen nicht wirklich gut bearbeiten konnte", würden sich eher nicht eignen, um diese an Weihnachten zu besprechen, sagt Hoffmann. Denn die Probleme und Unstimmigkeiten bei diesen Themen werde man vermutlich auch an Weihnachten nicht lösen.
Für harmonische Stunden unter dem Tannenbaum empfiehlt Hofmann daher die Erwartungen nach dem perfekten Weihnachten herunterzuschrauben und sich über die Feiertage terminlich nicht zu viel zuzumuten.
Eigenen Stresspegel senken
Schwierige Themen sollten galant umgangen werden "und dass man vielleicht einfach mal im Auto sitzen bleibt, bevor man zum Essen bei den Eltern geht. Mal durchatmet und sich selbst ein bisschen beruhigt und runterfährt."
Das senke den eigenen Stresspegel, und dadurch könne im Gesamtsystem besser miteinander umgegangen werden, so Hoffmann.
Mehr Ratgeber zu Weihnachten
Ein Thema in der Sendung "Guten Morgen" am 22.12.2023 auf SR 3 Saarlandwelle