Die Männer-Tanzgruppe und ihr ukrainischer Neuzugang

Die Männer-Tanzgruppe und ihr ukrainischer Neuzugang

Reporter: Max Zettler/ Onlinefassung: Nadja Schmieding   31.01.2024 | 11:30 Uhr

Die saarländischen Faasend-Traditionen erscheinen Zugezogenen mitunter manchmal ein bisschen seltsam - besonders, wenn sie aus dem Ausland kommen. Um so schöner, wenn dann kräftig mitgefeiert wird. Wie beim Lebacher Männertanzkorps "Semper fidelis". Hier tanzt ein Ukrainer mit!

Levgen ist 37 Jahre alt und im Mai 2023 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet. Er kommt aus Charkiw im Osten. Momentan wohnt er in Schmelz bei der Familie seines Vaters.

Die Faasend hat der Ukrainer durch seinen Deutschkurs kennengelernt. Seine Deutschlehrerin Julia ist gleichzeitig Trainerin der Lebacher Männertanzgruppe "Semper Fidelis". Und sie hat ihm die Faasend schmackhaft gemacht: "Sie hat mir vom Tanzen erzählt und dass es hier einen Karneval gibt. Und dann sagte sie: 'Oh, wir tanzen nächsten Karneval! Wenn du willst, kannst du kommen und mitmachen!" Levgen hat selbst jahrelang leidenschaftlich getanzt. Zwischendurch sogar mal professionell in einem Hotel in Ägypten.

Die allerersten Fastnachtserfahrungen am 11.11. letztes Jahr haben ihm auch richtig gut gefallen. Also schnupperte er im November mal rein beim Tanzkorps "Semper Fidelis".

Männertanzgruppe empfing ihn mit offenen Armen

Dort fühlte er sich von Anfang an direkt gut aufgehoben: "Sie waren sehr freundlich. All diese Männer wollten mir helfen und mich integrieren in den Tanz. Das hat mich sehr beeindruckt, weil die Leute einfach von sich aus Zeit mit mir verbringen wollten."

Und mit der Sprache gab es auch keine wirklichen Probleme. Im Tanzkorps spricht fast jeder Englisch, so dass sich die Männer untereinander gut verständigen können. Und wenn es beim Training dann doch mal Verständigungsschwierigkeiten gibt, wird einfach vorgetanzt und Levgen macht die Schritte nach.

Jetzt konnte der Ukrainer sogar endlich mit seiner Männertanzgruppe auf den Lebacher Kappensitzungen auftreten und hat auch beim Publikum viel Anerkennung dafür gefunden. Stolz ist er und auch glücklich, in Deutschland solche Freunde gefunden zu haben.

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 31.01.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.

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